Donnerstag, 12. Januar 2012

1. FC Magdeburg vor Übernahme?

Regionalligist 1. FC Magdeburg steht vor der Übernahme durch einen spanischen Investor. Bereits für die Rückserie 2011/12 will der spanische Sportvermarkter Asap einen Brustsponsor präsentieren, der eine sechsstellige Summe an den chronisch finanzklammen Viertligisten zahlen soll. Ab 2012/13 sind Summen von vier bis sechs Mio. Euro pro Saison im Gespräch. Insgesamt soll sich das Volumen auf über 30 Mio. Euro belaufen. Damit soll der Traditionsverein mindestens in die 2. Bundesliga gebracht werden.

Der Deal geht zurück auf Magdeburgs Präsident Eckhard Meyer und Ex-Trainer Hans-Dieter Schmidt. Einem Artikel der "Süddeutschen" zufolge hatten die in Deutschland von Mario Reig Leffler vertretenen Spanier zuvor bereits den SV Meppen als Übernahmekandidaten im Visier. Für Magdeburg sprach die große Tradition und die enorme Fanbasis. Binenn fünf Jahren soll der 1. FCM nun mit spanischer Hilfe die 2. Bundesliga erreichen.

Asap behält sich allerdings vor, den Klub mehr oder weniger komplett zu übernehmen. "Wir wollen nicht nur Geld reingeben, sondern auch die sportliche Seite kontrollieren", wird Leffler von der "Süddeutschen" zitiert. Das Blatt konstatierte daraufhin: "Der Plan ist, einen spanischen Verein in der Hülle eines deutschen Traditionsklubs zu errichten. Fragt sich nur, ob das in Magdeurg schon in dieser Dimension realisiert wurde".

Ohnehin ist der Deal noch nicht gesichert. „Ich rechne schon am Dienstag mit einer Entscheidung“, versicherte Klubchef Meyer der "Leipziger Volkszeitung", und geht davon aus, dass das Angebot seriös ist: „Die beiden Asap-Geschäftsführer sind schließlich extra aus Madrid nach Magdeburg angereist.“ Asap engagiert sich den Quellen zufolge bereits bei Real Madrid und Udinese Calcio. Darüber hinaus tritt man als Veranstalter von Konzerten auf, weshalb Magdeburg mit seiner neuen Arena zusätzlich interessant ist.

Weitere Hintergründe
http://www.henning-uhle.eu/sport/ein-1-fc-magdeburg-nach-vorbild-von-rb-leipzig

Montag, 2. Januar 2012

Insolvenzticker: Bornaer SV

Bevor der Insolvenzticker auch 2012 wieder angeworfen wird (sicher nur eine Frage der Zeit...) noch ein Blick zurück auf 2011.

Im sächsischen Borna erhielt man nämlich eine böse Weihnachtsüberraschung als der langjährige Oberligist Bornaer SV beim Amtsgericht Leipzig einen Insolvenzantrag einreichte. BSV-Präsident Marko Seidel nannte dies gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" einen „unausweichlichen letzten Schritt".

Vorausgegangen waren laut Seidel „ergebnislose Gesprächen" mit Stadtverwaltung, Kreissportbund und Landrat: „Es gab keinerlei Unterstützungsangebote der Stadt, wie finanzielle Probleme des Vereins gelöst werden könnten." Weiter führte Seidel gegenüber der "LVZ" aus: „Es fehlte einfach an Bereitschaft und dem Willen zu helfen. Stattdessen ist der Druck aus der Stadtverwaltung auf den BSV weiter gewachsen. Wir haben den Verein im Rahmen der Möglichkeiten konsolidiert. Ohne Zugeständnisse der Stadt als Hauptgläubiger, eine Überbrückungshilfe im Sinne des Nachwuchssports in der Stadt zu gewähren, ging es nicht. Unsere Mittel sind erschöpft." Nachdem die Stadt dem Verein bereits die Geschäftsstellenräume zum 31. Dezember gekündigt hatte, verlangte sie noch eine Zahlung in Höhe von 20.000 Euro.

Zum 1. Januar wurden nun sämtliche Abteilungen mit Ausnahme der Fußballer aus dem Bornaer SV ausgegliedert. Wie es weitergeht, ist offen. Eine Auflösung des 20 Jahre alten Klubs, der nach der Wende aus der BSG Aktivist Borna hervorging, erscheint jedoch wahrscheinlich. 2010 hatten sich die Schwarz-Gelben aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig von der Landesliga Sachsen in die Bezirksliga Leipzig zurückgezogen.

http://nachrichten.lvz-online.de/region/borna/bornaer-sv-meldet-insolvenz-an/r-borna-a-118863.html

Klubporträt Bornaer SV aus dem "Großen Buch der Deutschen Fußballvereine" (Agon Sportverlag)
(http://www.hardy-gruene.de/buecher/deutscher_fussball.htm)

Bornaer SV
Zu DDR-Zeiten recht unbedeutend, begann der Aufschwung der Bornaer Fußballer ausgerechnet in den turbulenten Wendejahren. 1988 erreichten die vom Braunkohlekraftwerk Borna unterstützten Schwarz-Gelben aus der Kreisstadt südlich von Leipzig erstmals in ihrer Geschichte die zweithöchste Spielklasse und waren 1990 auch in der Nordost-Liga vertreten. Dort gelang der Elf von Trainer Harro Miller etwas überraschend die Qualifikation zur Amateuroberliga Nordost, in der man als Bergbau-SV bzw. Bornaer SV nahezu eine Dekade tapfer im Mittelfeld stritt. 1998 durfte sich die kleine Fangemeinde der Schwarz-Gelben über Rang neun und damit die beste Platzierung freuen. Nach dem Abstieg in die Sachsenliga wurde der finanziell angeschlagene BSV 2001 in die Bezirksliga durchgereicht und spielt seit 2006 in der Landesliga.
DATEN Bornaer Sportverein 91 e.V. Anschrift Gerhart-Hauptmann-Straße 1 04552 Borna Telefon 03433-205739 Internet bornaer-sv-fussball.de Verband Nordost/Sachsen Farben Schwarz-Gelb Kleidung gelb, schwarz GESCHICHTE 1945 gegründet als SG Borna (Nachfolger des SV Borna) 1949 BSG Fortschritt Borna ca. 1951 BSG Aktivist Borna 1990 Bergbau-SV Borna 5.11.1991 Bornaer SV 91 STADION Rudolf-Harbig-Stadion (3.500/1990)