Freitag, 12. März 2010

Klubporträt: SpVgg Ludwigsburg 07

Die unweit Stuttgarts gelegene Barockstadt Ludwigsburg gehört zu den ausgewiesenen Fußballstädten Württembergs. Seinen ersten großen Höhepunkt erlebte der Ludwigsburger Fußball an Ostern 1957, als Senior Willy Kanzok das einzige Tor im Entscheidungsspiel um den Aufstieg erzielte und die Schwarz-Gelben damit in die 1. Amateurliga schoss. 1963 wurden die Ludwigsburger württembergischer Vizemeister hinter der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart. Zwischenzeitlich abgestürzt, kehrten die Schwarz-Gelben Anfang der 1970er Jahre ins überregionale Schlaglicht zurück, als ihnen binnen weniger Jahre der Durchmarsch von der A-Klasse bis in die Regionalliga gelang. Als Väter des Erfolges galten seinerzeit Vorsitzender Alfred Böhm, Abteilungsleiter Fritz Nitzsche und Trainer Hellmut Mayer. 1971 erreichten die 07er um das Torjägerduo Holoch/Schuh den Bundesligaunterbau, wobei dem entscheidenden Aufstiegsrundenspiel gegen Singen 04 mehr als 21.000 Zuschauer beiwohnten. In der Regionalliga übernahm der ehemalige Stuttgarter Meistertrainer Kurt Baluses das Team, da Erfolgstrainer Mayer an seinem Beruf als Lehrer festhalten wollte. Hoch ambitioniert, stürzte der bereits von der Bundesliga träumende Klub jedoch 1973 in der Regionalliga ab und trug zudem schwer an den wirtschaftlichen Folgen seiner überteuerten Legionärself. Anschließend nisteten sich die Barockstädter in der höchsten Amateurklasse ein und hofften 1976 unter Trainer Hans Arnold vergeblich auf die Deutsche Amateurmeisterschaft. Zwischenzeitlich machten sich wiederholt sportliche und wirtschaftliche Turbulenzen bemerkbar. Mitte der 1980er Jahre wurde der drohende Konkurs nur durch das Engagement des örtlichen Architekten Kurt Knecht verhindert, der den Klub anschließend für zehn Jahre unterstützte und ihn zurück in die Oberliga führte. 1991 unterlag das von Rainer Adrion trainierte Team um Torhüter Nossa im Endspiel um die Amateurmeisterschaft auf eigenem Platz den Amateuren von Werder Bremen mit 1:2. 1994 gelang unter Trainer Horst Hägele die Qualifikation zur Regionalliga Süd, aus der die 07er 1997 wieder abstiegen. 2005 stürzten die Barockstädter in die Verbandsliga ab. Immer wieder steht der Klub in der Diskussion um eine mögliche Fusion. 1994 verhandelte man mit dem aufstrebenden Nachbarn TSF Ditzingen, und seit der Millenniumswende wird der SC Ludwigsburg als möglicher Partner gehandelt.

Dieser Artikel stammt aus dem "großen Buch der Deutschen Fußballvereine"
(Agon Sportverlag, ISBN: 3-89784-3622, 528 Seiten, Hardcover, 39,90 €)

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