Donnerstag, 20. Mai 2010

Klubporträt: Djurgardens IF

Fußballvereine sind weltweit Träger der Fußballkultur. An ihnen manifestiert sich die Liebe (oder die Abneigung) der Fans, und sie stehen häufig für lange und schillernde Traditionen.
DJURGÂRDENS IF

Stockholms führender Eishockeyklub ist auch im Fußball unter den stärksten Kräften des Landes zu finden. Die aus dem östlichen Stadtteil Djurgården stammenden »Blåränderna« (»Blaugestreiften«) gelten als der aristokratische Vertreter der Stadt und zählten mit vier Titeln zwischen 1912 und 1920 entsprechend zu den erfolgreichsten Teams der bürgerlich geprägten Frühphase. Anschließend dauerte es allerdings bis 1955, ehe eine von David Astley und Frank Soo angeführte Equipe erneut über die Meisterschaft jubeln durfte. 1959 feierte man dann ein seltenes »Double«, als nach der Eishockey- auch die Fußballelf Landesmeister wurde. Nachdem sich Torjäger Gösta »Knivsta« Sandberg und Co. 1964 und 1966 zwei weitere Titel gesichert hatten, setzte jedoch eine erneute Durststrecke ein, während der zudem gewaltbereite Anhänger (»Blue Saints«) Probleme bereiteten. 1996 musste Djurgården sogar mehrere Begegnungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen, was zu finanziellen Schwierigkeiten führte. Nach der Millenniumswende begann die gegenwärtige Erfolgsära, die bislang zu jeweils drei Meistertiteln und drei Pokalsiegen geführt hat. Die vornehmlich aus dem Osten Stockholms stammenden Anhänger der »Blåränderna« nennen sich »Järnkaminerna« (»Eisenofen«) und bezeichnen ihren Klub als »Stockholms Stolthet« (»Stolz von Stockholm«). Den im 1912 eröffneten Olympiastadion beheimateten Klub verbindet eine intensive Rivalität mit dem Lokalrivalen AIK und eine etwas gemäßigtere mit Hammarby. Djurgården gilt unverändert als Klub der gutsituierten Mittelschicht. [12.3.1891 | Stockholms Stadion (14.417) | 11 | 4]

Dieser Beitrag stammt aus der Fußballweltenzyklopädie, Band 1 (Europa und Asien). Verlag Die Werkstatt, ISBN: 978-3895335761, 448 Seiten, 39,90 €

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