Während am Samstagabend in Madrid zwischen Inter Mailand, dem FC Bayern und der Stadt Madrid schlappe 350 Millionen Euro ausschüttet wurden, musste mit Tennis Borussia Berlin ein weiterer Regionalligist einen Insolvenzantrag stellen. Grund: Den Veilchen aus dem Mommsenstadion fehlt eine halbe Million Euro, um die Saison beenden zu können. "Es gibt keine andere Möglichkeit“, wird der für die TeBe-Finanzen zustände Christian Schwarzkopf im "Tagesspiegel" zitiert.
Damit steht Tennis Borussia Berlin automatisch als Absteiegr aus der Regionalliga Nord fest. In welcher Klasse die Veilchen 2010/11 an den Start gehen, ist noch ofen. Der Klub baut darauf, ibn der Oberliga spielen zu können, laut Schwarzkopf „mit einem Mini-Etat von 100 000 bis 150 000 Euro“. Hauptgläubiger des Klubs sind das Finanzamt, die Krankenversicherungen und andere Sozialversicherungsträger.
Tennis Borussia leidete seit vielen Jahren unter finanziellen Schwierigkeiten. Seit Herbst 2009 haben die Spieler nur sporadisch Abschlagszahlungen auf ihre Gehälter bekommen. Zuletzt hatte der Klub einen obskuren Geldgeber präsentiert, der kurzfristig 500 000 Euro zugesagt und in der kommenden Saison 1,5 Millionen Euro zahlen wollte. Geld ist aber zu keiner Zeit geflossen, und auch die mit viel Pomp präsentierte Verpflichtung von Werner Lorant als Sportdirektor erwies sich als Flop.
Unterdessen wurde ein am "Karneval der Kulturen" teilnehmender Wagen von TeBe-Fans (Motto: "We save TeBe") am gestrigen Sonntag von einer Gruppe Hertha-Fans attackiert. Der "Tagesspiegel" berichtet: "Demnach fuhren die TeBe-Mitglieder gerade an der Kneipe "Kreuzkeller" in der Yorckstraße vorbei, als sechs oder sieben Personen aus der Kneipe stürmten, den Wagen mit Gläsern bewarfen und ein Transparent abrissen. Augenzeugen berichten, es habe sich dabei um Fans von Hertha-BSC gehandelt. Der Kreuzkeller gilt als Treffpunkt der Ultra-Szene. Die Polizei hat zwei Personen festgenommen, will aber erst später am Tag genauere Angaben zu dem Vorfall machen. Wie TeBe-Mitglieder berichten, haben sie nach dem Übergriff den Wagen zunächst gestoppt und die Polizei berufen. Während sie auf die Beamten warteten, seien sie von Personen, die vor der Kneipe standen, schwulenfeindlich beleidigt und bedroht worden. Die Vereinsmitglieder baten schließlich die Polizei, sie bis zum Ende des Zuges, noch etwa 100 Meter, zu begleiten. Tatsächlich hätten rund 20 Beamte den Wagen des Fußballvereins geleitet, so ein Vereinssprecher."
Die Anhänger von Tennis Borussia Berlin engagieren sich seit langem aktiv gegen antisemitische und rassistische Tendenzen im Fußball und bekennen sich zum jüdischen Erbe ihres Klubs.
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