Nach einer arbeitsbedingten Pause will ich nun den Insolvenzticker wieder mit - hoffentlich nicht allzu großer Regelmäßigkeit - anwerfen. Es geht los mit dem sächsischen Oberligisten SC Borea Dresden, der seine Mannschaft bereits am 9. September aus dem laufenden Spielbetrieb der Oberliga Nordost Süd zurückgezogen hat. Sämtliche bereits ausgetragenen Spiele wurden annulliert. In der abgelaufenen Saison hatte Borea erst in der Relegation gegen Tennis Borussia Berlin den Klassenerhalt in der fünften Liga erreicht.
Gegenüber dem "mdr" erklärte Klubsprecher Haarfeld im September: "Das tun wir nicht gerne, aber wir mussten uns entscheiden. Wir ziehen unsere Mannschaft zurück, weil wir die Verträge gegenüber den Spielern nicht erfüllen können, und weil wir es als fair empfinden, dass wir die Verträge auflösen, dass die Spieler jederzeit einen neuen Verein finden können."
Borea hatte zuvor die Verträge mit allen Spielern aufgelöst, um einer drohenden Insolvenz zu entgehen. Daraufhin waren nicht genügend wettbewerbsfähige Akteure geblieben, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Dem Vernehmen nach will Borea künftig auf Akteure aus der eigenen Nachwuchsarbeit setzen. Von 2003 bis 2006 spielte Boreas A-Jugend in der Bundesliga.
Allerdings steht derzeit offenbar das gesamte Konzept in Frage. Geschäftsführer Frank Gaunitz: "Deswegen müssen wir uns wohl neu ausrichten und überdenken, welche Art von Leistungssport wir uns als SC Borea überhaupt leisten können. Die Ausbildung, wie wir sie bislang praktiziert haben, lohnt sich jedenfalls nicht mehr."
Borea geriet in finanzielle Schwierigkeiten, nachdem man seine Sportstätten im Jägerpark mit Krediten modernisiert hatte, die fälligen Raten aber nicht mehr aufbringen konnte.
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