Während meines Frankreich-Trips besuchte ich auch das Auswärtsspiel meiner Guingampais beim AS Cannes. Ein eher tristes 0:0 unter subtropischen Bedingungen - also insgesamt nicht der Rede wert.
Im Gegensatz zum AS Cannes. Als ich Ende der 1990er Jahre das letzte Mal im Stade Pierre Coubertin zu Gast war, spielten die Cannais noch in der 1. Liga und hatten ein Derby gegen Olympique Marseille. Für die stand damals Andy Köpke zwischen den Pfosten. Ich erinnere mich an ein prallgefülltes Stadion, an ein Ticket, das ich vor dem Ground auf dem Schwarzmarkt erwarb und an eine phantasische Stimmung, die ich im Fanblock der Heimelf miterlebte.
Umso größer das Entsetzen, was aus dem AS Cannes geworden ist. Parkplatzsuche: kein Problem. Tickets: kein Problem. Stimmung: findet kaum statt. Keine 3.000 Zuschauer waren zum Spiel gekommen, obwohl mit Cannes und Guingamp immerhin zwei Mannschaften aufeinandertrafen, die sich Hoffnungen auf den Aufstieg in die 2. Liga machen. Ein sehr überschaubarer Fanblock auf einer Hintertortribüne ist alles, was nach neun Jahren in der Drittklassigkeit von der großen Fanschar der Rot-Weißen übrig geblieben ist. Dazu kommen ein paar Nasen, die auf der Haupttribüne sitzen und ihre Fähnchen schwingen.
Traurig, was aus dem Traditionsverein geworden ist. Man kann nur hoffen, dass der Klub zumindest die Rückkehr in die 2. Liga schafft, denn allein mit dem Stadion hat Cannes in der "National" nichts zu suchen. Und es sieht auch gut aus, zumal ich auch diesmal wieder einen "alten Bekannten" aus Deutschland in Cannes traf: Jan Koller, der für die Cannais die Tore köpft. Gegenwärtig führt er die Torjägerliste der 3. Liga an. Zugleich ist aber auch klar, dass der Klub wohl für alle Zeiten den Anschluss "nach oben" verpasst hat. Das Stadion ist veraltet und keinesfalls mehr erstligatauglich, die gesamten Strukturen nach neun Jahren im Unterbau hoffnungslos veraltet.
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