Freitag, 10. Juni 2011

Insolvenzticker: Racing Strasbourg

Die Lage beim französischen Drittligisten Racing Strasbourg hat sich dramatisch zugespitzt. Gestern reiste die Vereinsführung um den umstrittenen Geschäftsmann Jafar Hilali zur DNCG, die für die Vergabe der Lizenzen im französischen Pofifußball zuständig ist. Im Anschluss an das Meeting erklärte Hilali wie bereits befürchtet, der langjährige Erstligist und frühere französische Meister würde nunmehr seine Profilizenz zurückgeben. Das bedeutet vermutlich den Abstieg in die CFA (4. Liga) oder gar CFA 2 (5. Liga), den Auszug aus dem Stadion Meinau sowie das Aus für die Racing-Jugendakademie.

Racing Strasbourg war 2009 aus der 2. Liga abgestiegen und hatte in der abgelaufenen Saison knapp den sofortigen Wiederaufstieg verpasst. Hilali hatte bereits im Saisonverlauf angekündigt, im Falle des Nichtaufstieges die Lizenz zurückgeben zu wollen.

Die dramatische Entwicklung ist eng mit einem Dauerzwist zwischen Jafar Hilali (Klubpräsident und Leiter der Profiabteilung) und Patrick Spielmann (Leiter der Amateure) verbunden. Hilali verlangte von der Amateurabteilung die Rückzahlung von 3,2 Mio. Euro, was von der Amateurabteilung verweigert wurde, da das Mißtrauen gegenüber dem in London residierenden französischen Geschäftsmann zu groß war. Man befürchtete, Hilal würde das Geld nicht zur Rettung des verschuldeten Vereins einsetzen. Bei den Ligaspielen der Strasbourgerois im Frühjahr 2011 hatten Racing-Fans eine riesige Fahne mit der Aufschrift "Hilali dégage" ("Hilali hau ab") präsentiert. Ein von der Stadt Strasbourg eingesetzter Schlichter hatte ebenfalls keinen Erfolg.

Mehrheitsbesitzer Hilali zeigte sich zwischenzeitlich zwar bereit, den Klub zu verkaufen, verlangte jedoch absurde 10 Mio. Euro für den Drittligisten, den er selbst für 1,6 Mio. Euro erworben hatte. Racing steht seit Jahren unter der ungünstigen Führung von Finanzspekulanten, durch deren Wirken der Niedergang des Traditionsklubs verstärkt wurde.

1 Kommentar:

  1. Salve, Hardy, il Tredicesimo!

    Demnach hätte man sich am Ende in der National um die Rot-Schwarzen von EAG gar nicht soviel Gedanken machen müssen!

    Aber schon besser so, mit dem 3. Platz für En Avant kommen erst gar keine Fragen auf.

    Was für´n mieser Vogel, der Präsi von Racing: Erst noch ne saftige Siegprämie für Rouen im letzten Spiel gegen EAG ausloben (vgl. hier: http://www.onlex.de/_gbuch.php4?username=allez Eintrag 51 v. 28.05.11) und dann will er von der Amateurabteilung "seines" Vereins mal eben 3,2 Mio. Euro "zurück" gezahlt bekommen, nachdem er für Racing ohnehin nur 1,6 Mio Euro bezahlt hatte?!
    Schade nur, dass derartige Machenschaften halbseidener "Geschäftsleute" auf dem Rücken von Traditionsvereinen ausgetragen werden.

    Noch zu einer sehr viel angenehmeren Geschichte:
    Natürlich schon mal auf diesem Wege herzliche Glückwünsche den Schwarz-Gelb-Grünen zum Erreichen der Lali-Meisterschaft!
    Respekt und Anerkennung für eine großartige Leistung über eine gnadenlos lange Saison.

    Tanti ferrei saluti!

    Ri Vo

    AntwortenLöschen