Donnerstag, 2. Juni 2011

Insolvenzticker: TuS Koblenz

Neben Dingen weltgeschichtlicher Dimension fielen am gestrigen Mittwoch auch noch ein paar irdische Entscheidungen. Während sich König Depp von seinem gleichgeschalteten Volk - das im Übrigen WIR sind! - die goldene Narrenkappe aufsetzen ließ, bangten die Anhänger mehrer deutscher Drittligisten in Frankfurt um die Zukunft ihrer Vereine.

Für die SpVgg Unterhaching, Arminia Bielefeld und den SV Babelsberg 03 endete die Zitterei mit Erleichterung - alle drei Klubs schafften in bisweilen mächtigen Kraftakten die Lizenzhürde und dürfen nun 2011/12 in der 3. Liga auflaufen (wobei es bei Bielefeld noch der Bestätigung bedarf).

Anders sieht die Sache für die TuS Koblenz aus. Der vorjährige Zweitligaabsteiger hat eine weitere Frist bis zum 8. Juni eingeräumt bekommen, um seine wirtschaftliche Tauglichkeit zu belegen. “Es ist uns leider nicht gelungen, die vom DFB erhobenen Forderungen in wirtschaftlicher Hinsicht zu erfüllen. Insbesondere haben wir keinen Partner gefunden, der uns eine erforderliche Bürgschaft zur Verfügung gestellt hat”, wird TuS-Präsident Werner Hecker auf der Vereinshomepage zitiert. “Wir haben uns daher entschlossen, beim DFB einen stark 'abgespeckten' Etat einzureichen und haben den DFB in diesem Zusammenhang auf die besondere Situation der TuS Koblenz hingewiesen. Jetzt bleibt es abzuwarten, ob der DFB die Lizenz doch noch erteilt”, heißt es weiter.

Die TuS steht vor einer Deckungslücke in Höhe von rund 1,6 Mio. Euro. Verhandlungen mit einem möglichen Investor sind inzwischen gescheitert. Nach der 0:2-Niederlage im Verbandspokalfinale gegen Eintracht Trier verpasste der Verein auch den lukrativen DFB-Pokal. Wie in derlei Situationen üblich, wurden Stadt und Fans aufgefordert, den Verein zu unterstützen. Während die Fans für ihren Klub spenden sollen, erhielt die Vereinsführung von der Stadt Koblenz grünes Licht, den Stadionnamen zu vermarkten.

Für die kommende Saison plant die TuS - so sie denn die Lzenz erhält - mit einem Fünf-Mio.-Euro-Etat, um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben.

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