In der zweithöchsten englischen Spielklasse "Championship" droht der nächste Insolvenzfall. Nachdem Crystal Palace aufgrund eines eröffneten Verfahrens bereits zehn Punkte abgezogen wurden, ist nun auch Play-off-Kandidat Cardiff City in die Bredouille geraten.
Den "Bluebirds" aus der walisischen Kapitale wurde vom High Court eine letzte Frist eingeräumt, ihre ausstehenden Steuerschulden in Höhe von 1,9 Mio. £ zu begleichen. Die neue Frist läuft am 5. Mai 2010 ab - drei Tage nach dem letzten Saisonspieltag. Ein Sprecher der britischen Finanzbehörde HMRC hat den Klub allerdings bereits als "plainly insolvent" bezeichnet. Sollte Cardiff City bis zum 5. Mai nicht zahlen, drohen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens und der Abzug von 10 Punkten.
Der Klub spekuliert darauf, zwei Grundstücke unweit seines erst 2009 bezogenen neuen Stadions verkaufen und daraus 1,8 Mio. £ zu erlösen. Klubsprecherin Elaine Palser betonte zudem gegenüber der BBC, Cardiff City sei keineswegs insolvent und stünde zudem in Verhandlungen mit "einem asiatischen Geschäftsmann", der bereits 500.000 Pfund investiert habe. "Er hat angedeutet, weitere 6 Mio. Pfund zu investieren". Bei dem Geschäftsmann handelt es sich vermutlich um den Malaysier Datuk Chan Tien Ghee, der bereits seit November 2009 dem Vereinspräsidium angehört.
Die "Bluebirds" stecken schon seit vielen Jahren in schweren finanziellen Problemen und sind zudem wiederholt in interne Turbulenzen geraten. Darin verstrickt waren sowohl der gegenwärtige Klubchef Peter Ridsdale (früher Leeds United) als auch sein Vorgänger Sam Hammam (früher Wimbledon). Ziel ist der Aufstieg in die Premier League.
Die Erfolge im laufenden FA-Cup (Aus gegen Chelsea erst in der 5. Runde) sowie ein vorgezogener Verkauf von Dauerkarten für die Saison 2010/11 hatten Ende 2009 rund vier Mio. Pfund in die Vereinskassen gespült, für die ursprünglich weitere Spieler verpflichtet werden sollten, um den Aufstieg im Frühjahr 2010 zu realisieren.
Das Geld aus dem vorgezogenen Dauerkartenverkauf musste jedoch entgegen der Versprechungen von Klubchef Ridsdale zur Schuldentilgung verwandt worden war, um eine bereits im Januar 2010 drohende Insolvenz abzuwenden. Der überaus umstrittene Ridsdale hat sich daraufhin bei den City-Anhängern entschuldigt. Er steht aber weiter im Fikus von Protesten, die durch die neue Entwicklung nicht abklingen werden.
City steht gegenwärtig auf Platz 6 der Tabelle und hat zwei Punkte Vorsprung (sowie ein Nachholspiel) auf den Siebtplatzieren Blackpool. Damit würde sich der Klub für die Play-off-Spiele qualifizieren.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen