Was ist das mit diesen aufstrebenden Fußballklubs, die sich zwanghaft eine Jahreszahl zu eigen machen, die zwar mit ihrer Klubgeschichte, nicht aber mit ihrer Fußballgeschichte zu tun hat?
Hoffenheim und sein „1899“, obwohl Fußball dort er...st seit 1921 gespielt wird, Heidenheim und ein „1846“, das natürlich ebenfalls nichts mit dem Fußball zu tun hat, den es damals noch nicht einmal in England gab. 1846 entstand die Turngemeinde Heidenheim, die übrigens schon 1852 wieder aufgelöst und erst 1861 wiedergegründet wurde. Und selbst da dachte in Heidenheim (und ganz Deutschland) noch niemand an den Fußball, der in der heutige 46.000-Einwohnerstadt erst ab 1911 betrieben wurde.
Die damals gebildete Fußballsektion der Turngemeinde von 1846 verselbständigte sich 1922 als VfR Heidenheim, hoffte 1935 mal kurz auf den Aufstieg in die erstklassige Gauliga und floss 1936 in den Großverein VfL Heidenheim ein. Der wiederum hielt das Fähnchen des hochklassigen Heidenheimer Amateurfußballs zwischen 1963 und 1972 in der Amateurliga Nordwürttemberg hoch und stellte 1964 den württembergischen A-Jugend-Meister ehe er sich 1972 wieder mit den Turnern vereinte und zum Heidenheimer Sportbund 1846 wurde.
Über mehr als vier Jahrzehnte kickten die Blau-Roten alsdann zwischen höchster Amateurliga und Landesliga, sorgten nur sporadisch für Aufsehen und freuten sich schon, wenn mal 800 Zuschauer ins heimische Albstadion kamen. Das 1846 prangte zwar im Logo, spielte im Marketing aber keine Rolle. Das mag vor allem daran gelegen haben, dass es gar kein Marketing gab, denn der Heidenheimer Sportbund war ein ... Sportverein.
2007 verselbständigte sich die Fußballabteilung als 1. FC Heidenheim und gab, mit Unterstützung der regionalen Industrie, den Startschuss zu einer imposanten Entwicklung, die den Klub im Sommer aller Wahrscheinlichkeit nach in die 2. Bundesliga führen wird. Das finde ich durchaus sympathisch, denn soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann hat man in Heidenheim solide und auch sensible Aufbauarbeit geleistet.
Zugleich hat sich der 1. FCH an die Gepflogenheiten des modernen Kommerzfußballs angepasst und sie für seine Zwecke entsprechend zugeschnitten. Auch das hat durchaus etwas Sympathisches, denn man kann über die Entwicklung im Fußball noch so sehr schimpfen – wer in den ersten drei Spielklassen mitmischen will, muss sich ihr zwangsläufig unterwerfen. Dazu gehört dann offensichtlich auch die Schaffung einer Tradition, die gar nicht existiert. Aber hätte "1. FC 1911 Heidenheim" jetzt wirklich so viel traditionsloser als "1846" geklungen?
Die Tasse ist übrigens Bestandteil eines umfangreichen Care-Pakets eines schwäbischen Fußballfreundes, der eifriger „Follower“ der „Tassen-Like-Liga powered by Hardy Grüne“ ist und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein wenig süddeutsche Fußballkultur in die südniedersächsische Provinz zu transportieren. Eine sympathische Aufgabe, für die ich mich ganz herzlich bedanke!
Hoffenheim und sein „1899“, obwohl Fußball dort er...st seit 1921 gespielt wird, Heidenheim und ein „1846“, das natürlich ebenfalls nichts mit dem Fußball zu tun hat, den es damals noch nicht einmal in England gab. 1846 entstand die Turngemeinde Heidenheim, die übrigens schon 1852 wieder aufgelöst und erst 1861 wiedergegründet wurde. Und selbst da dachte in Heidenheim (und ganz Deutschland) noch niemand an den Fußball, der in der heutige 46.000-Einwohnerstadt erst ab 1911 betrieben wurde.
Die damals gebildete Fußballsektion der Turngemeinde von 1846 verselbständigte sich 1922 als VfR Heidenheim, hoffte 1935 mal kurz auf den Aufstieg in die erstklassige Gauliga und floss 1936 in den Großverein VfL Heidenheim ein. Der wiederum hielt das Fähnchen des hochklassigen Heidenheimer Amateurfußballs zwischen 1963 und 1972 in der Amateurliga Nordwürttemberg hoch und stellte 1964 den württembergischen A-Jugend-Meister ehe er sich 1972 wieder mit den Turnern vereinte und zum Heidenheimer Sportbund 1846 wurde.
Über mehr als vier Jahrzehnte kickten die Blau-Roten alsdann zwischen höchster Amateurliga und Landesliga, sorgten nur sporadisch für Aufsehen und freuten sich schon, wenn mal 800 Zuschauer ins heimische Albstadion kamen. Das 1846 prangte zwar im Logo, spielte im Marketing aber keine Rolle. Das mag vor allem daran gelegen haben, dass es gar kein Marketing gab, denn der Heidenheimer Sportbund war ein ... Sportverein.
2007 verselbständigte sich die Fußballabteilung als 1. FC Heidenheim und gab, mit Unterstützung der regionalen Industrie, den Startschuss zu einer imposanten Entwicklung, die den Klub im Sommer aller Wahrscheinlichkeit nach in die 2. Bundesliga führen wird. Das finde ich durchaus sympathisch, denn soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann hat man in Heidenheim solide und auch sensible Aufbauarbeit geleistet.
Zugleich hat sich der 1. FCH an die Gepflogenheiten des modernen Kommerzfußballs angepasst und sie für seine Zwecke entsprechend zugeschnitten. Auch das hat durchaus etwas Sympathisches, denn man kann über die Entwicklung im Fußball noch so sehr schimpfen – wer in den ersten drei Spielklassen mitmischen will, muss sich ihr zwangsläufig unterwerfen. Dazu gehört dann offensichtlich auch die Schaffung einer Tradition, die gar nicht existiert. Aber hätte "1. FC 1911 Heidenheim" jetzt wirklich so viel traditionsloser als "1846" geklungen?
Die Tasse ist übrigens Bestandteil eines umfangreichen Care-Pakets eines schwäbischen Fußballfreundes, der eifriger „Follower“ der „Tassen-Like-Liga powered by Hardy Grüne“ ist und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein wenig süddeutsche Fußballkultur in die südniedersächsische Provinz zu transportieren. Eine sympathische Aufgabe, für die ich mich ganz herzlich bedanke!
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