Mittwoch, 16. April 2014
Alle Tassen im Schrank? Bremer SV
Ich bin verliebt! Gestern kam ich nach Hause und da stand ein kleines Päckchen vor meiner Haustür. Als ich es öffnete, lugte dieser wunderschöne Kaffeebecher hervor und eroberte mein Herz im Sturm. Bremer SV! Panzenberg! Fußballkultur! Fußballtradition! Blauweißes Bremen statt immerwährendes grünweißes Bremen!
1979 war ich zum ersten Mal mit 05 auf dem Panzenberg. Eine klassische Fußballstätte mitten in Walle, umgeben von Wohnhäusern, direkt an der Stadtautobahn, unter der man bei Spielen so schön parken kann. Eine rustikale überdachte Tribüne mit einer Handvoll Holzbänken, auf der Gegengeraden ein paar Stehränge – genau so muss eine Fußballstätte aussehen. Schon damals war ich hin und weg, wenn es zum Bremer SV ging. Auch wenn es sportlich selten wirklich gut lief für die Blau-Weißen, waren sie immer ein gerngesehener Gast in der Oberliga Nord. Der Zuschauerzuspruch war zwar karg, doch wenn man heute die Durchschnittszahl der Saison 1980/81 liest – 821 Zahlende pro Spiel – dann bekommt man eine Ahnung, wie sehr es mit dem BSV, aber auch dem hochklassigen Amateurfußball insgesamt, bergab gegangen ist.
Und nun rüstet sich der Bremer SV von 1906 zur Rückkehr! Ein engagiertes Team will die Panzenberger erwecken und in den höherklassigen Fußball zurückführen. Regionalliga Nord ist das Ziel. Als Meister in Bremen stehen die Blau-Weiß schon fest. Nun winkt Anfang Juni die Aufstiegsrunde gegen den VfB Lübeck und den Vizemeister aus Niedersachsen, vermutlich Lüneburger SK oder Freie Turner Braunschweig. Zwei von drei Teams steigen auf. Geht man mal davon aus, dass der VfB Lübeck vermutlich ein Selbstgänger werden wird, heißt das Duell wohl Bremer SV gegen Niedersachsen-Vize. Sorry, LSK, ich weiß dann, wem ich die Daumen drücke, und Lüneburg hat ja ohnehin auch die Chance, sich als Meister direkt für die Regionalliga zu qualifizieren.
Was ich aus Bremen höre, klingt ausgesprochen gut. Das fängt schon mit dem kleinen Päckchen an, das da gestern vor meiner Haustür stand. Denn der Bremer SV möchte gerne an der „Tassen-Like-Liga powered by Hardy Grüne“ teilnehmen. Weil er sich auch den Fußballliebhabern außerhalb von Bremen präsentieren möchte. Und beorderte deshalb ein Exemplar an meine Adresse. Und schrieb dazu: „Ja, der Panzenberg ist schon etwas Besonderes, insbesondere da ja nun nach und nach die alten Traditionsstadien in Norddeutschland verschwinden (LSK, Altona...). Wir arbeiten daran, den Bremer SV wieder etwas Leben einzuhauchen. Bei der Tradition (ja, liegt schon sehr lange in der Vergangenheit...) macht es einfach Spaß in der Vergangenheit zu wühlen. Wir haben hier auf der Internetseite eine eigene Rubrik Historie eingerichtet, mit ehemaligen Spielern, Trainern und historischen Bildern. Leider hat sich in den letzten rund 20 Jahren keiner richtig darum gekümmert. Aber DAS soll und wird anders werden. Ja, die Regionalliga ist bei der Übermacht des SV Werder Bremen schon in der kleinen Hansestadt Bremen eine Herausforderung. Nur WIR wollen es versuchen. Dabei aber eine klare Fokussierung auf Bremer Jungs. Keine Experimente, keine Söldner etc. Nur mit einer klaren nachhaltigen Philosophie können wir eventuell Zuschauer und Sponsoren für uns begeistern. Irgendwo habe ich gelesen „der BSV hat das Zeug zum Kultverein“ und sei „Bremens heimliche Liebe“ - ich weiß gar nicht, wer der Autor war - GRINS (Anmerkung meinerseits: das war dann wohl in meinem Buch „Legendäre Fußballvereine Norddeutschland“ ).
Danke nach Bremen und viel Erfolg bei der Wiedererweckung eines großen Vereins!
"Alle Tassen im Schrank" bzw. "Tassen-Like_Liga powered by Hardy Grüne" erscheint regelmäßig zunächst auf www.facebook.com/hardygruene
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