Drei weitere einstmals renommierte Klubs haben in der abgelaufenen Saison den Aufstieg in höhere Klassen geschafft: Viktoria 89 Berlin und Röchling Völklingen erklommen die Oberligen Nordost bzw. Südwest, während der OSV Hannover in die Landesliga aufstieg.
Mit Viktoria 89 Berlin kehrt damit sogar ein zweifacher Deutscher Meister aus einer jahrzehntelangen Versenkung zurück. Nun liegen die Meisterschaften der Himmelblauen aus Tempelhof zwar sehr lange zurück (1908 und 1911), die Renaissance des Klubs ist aber nichtsdestotrotz sehr erfreulich. Viktoria hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Klubchef Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger hat den Verein nach und nach modernisiert und sieht ihn noch längst nicht am Ende seiner Reise: "Wir wollen über Tempelhof-Schöneberg hinaus Anlaufpunkt für Berlins Fußballanhänger sein. Es engagieren sich immer mehr Ehrenamtliche in unserem Verein - da wächst etwas zusammen". Das Team aus dem Friedrich-Ebert-Stadion an der Bosestraße hat mit seiner reichhaltigen Tradition zweifelsohne das Zeug, sich zu einer attraktiven Adresse im hochklassigen Berliner Amateurfußball zu entwickeln - zumal mit Tennis Borussia ein Kultklub aus der Oberliga abstieg (dazu demnächst ein Hintergrundbeitrag).
Röchling Völklingen spielte zuletzt 2002/03 in der Oberliga Südwest und litt viele Jahre unter schweren wirtschaftlichen Problemen. Der ehemalige Zweitligist aus der Hüttenstadt im Saarland hat sich souverän die Meistershaft in der Saarlandliga gesichert und den Titel am letzten Spieltag mit einem standesgemäßen 6:1-Sieg in Hemmersdorf begossen. In einem Interview lobte Erfolgstrainer Patrick Klyk seine Mannschaft: "Das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber wir waren einfach die beste Mannschaft in der Liga, sowohl im spieltechnischen als auch im taktischen Bereich. Von der Nummer Eins im Tor, bis hin zu den Jungs, die nicht in der Startelf gestanden sind und zunächst nur auf der Bank saßen, habenalle vorbildlich mitgezogen. Das bezieht sich nicht nur auf das sportliche Geschehen auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Die Kameradschaft bei uns war hervorragend, das ganze Mannschaftsgefüge stimmte, da passte alles."
Ebenso wie Röchling Völklingen wandelte auch der OSV Hannover viele Jahre am Rande des Abgrunds und war von der Auflösung bedroht. Beim OSV war es - fast schon traditionsgemäß - die gute Jugendarbeit, die dem Verein das Überleben sicherte und nun auch die Rückkehr auf Bezirksebene im Fußballbezirk Hannover. Der Klub betreibt derzeit 22 Jugendmannschaften und wurde bereits mehrfach mti dem Herberger-Preis ausgezeichnet. Unter dem seit 2004 in Bothfeld agierenden Manager Wolfgang Kirchner wurde der Verein erfolgreich modernisiert und schaffte 2006 den Aufstieg in die Bezirksliga, dem nun der Sprung in die Landesliga folgte. Furore machte der OSV, als er die im März 2010 bei einem Brand schwer beschädigte Holztribüne im OSV-Stadion an der Langenforther Straße wieder aufbaute und dabei im ehemaligen Pressebereich eine Lounge einrichtete.
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