Samstag, 30. Oktober 2010

Insolvenzticker: Bonner SC

Ex-Regionalligist Bonner SC hat in der Spielzeit 20010/11 keine erste Mannschaft im Ligaspielbetrieb. Grund: Der Verein erhielt nach Ende der vergangenen Saison weder für die Regionalliga noch für die NRW-Liga eine Lizenz und musste aus der Mittelrheinliga ohne ein Spiel ausgetragen zu haben ausscheiden, weil das Insolvenzverfahrens erst nach Beginn der Saison 2010/11 eröffnet wurde.
Neben der in der Kreisliga B1 spielenden II. Mannschaft des BSC (nach neun Spiel mit sieben Punkten am Tabellende) ist außerdem die A-Jugend des Klubs aktiv und spielt in der Jugend-Bundesliga sogar eine bemerkenswerte Rolle. Nach Hoffnung der Verantwortlichen sollen die Jugendspieler ab 2011/12 den Kern der "neuen" ersten Mannschaft bilden, die in der Landesliga starten soll.
Abgängig davon ist allerdings das Überleben des Klubs. Diesbezüglich konnte auf einer ersten Gläubigerversammlung am 21. Oktober weitestgehend Übereinstimmung erzielt werden, den Verein retten zu wollen. "Neben meiner Person waren etwas mehr als zehn Gläubiger anwesend. Vereinsvertreter waren nicht vor Ort. Die anwesenden Gläubiger nahmen den von mir vorgelegten Insolvenzplan einstimmig an. Mit dem größten Gläubiger, der Berufsgenossenschaft, habe ich bereits vorab Einigung erzielen können. Auch die anderen großen Gläubiger, beispielsweise die Agentur für Arbeit, hatten keine Einwände gegen den Insolvenzplan", wird Insolvenzverwalter Frystazki auf der BSC-Fanhomepage "www.blau-rot.info" zitiert.
Weiter heißt es: "Ich werde in den nächsten Wochen den Insolvenzplan ausarbeiten. Im günstigsten Fall wird noch in diesem Jahr eine zweite Gläubigerversammlung stattfinden, in der dann schon abschließend die Zukunft des Vereins gesichert werden kann. Im Anschluss daran sollten dann auf einer Mitgliederversammlung die Organe des Vereins bestimmt werden."
Nach Angaben von Vizepräsident Bernd Lehmann belaufen sich die Gesamtforderungen auf etwa 700 000 Euro. Sollte sich die Gläubiger mit einem bestimmten Anteil dieser Summe zufrieden geben (üblich sind 15 bis 20 Prozent), könnte der BSC Ende des Jahres schuldenfrei sein. Hans Viol, 15 Jahre lang Präsident und Mäzen des BSC, hat bereits signalisiert, dem Verein ein letztes Mal zu helfen, um die Gläubiger bedienen zu können.

Weitere Informationen können der Homepage des BSC-Fanclub "Rheinpiraten" (www.blau-rot.info) entnommen werden. Dort ist auch ein ausführliches Interview mit Insolvenzverwalter Dr. Christian Frystazki zu sehen. http://www.blau-rot.info/index.php?id=1404

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