Während England um den FC Liverpool zittert, ist in Schottland klammheimlich ein weiterer Traditionsverein in ein Insolvenzverfahren getreten: Der Dundee FC.
Dem protestantischen Klub der Stadt (Lokalrivale Dundee United ist im katholischen Lager verankert) droht nun das Aus, wenn nicht innerhalb von vier Wochen eine Lösung für die Finanzprobleme gefunden wird. Den Klub drückt eine Schuldenlast in Höhe von rund 2 Mio. Pfund, darunter eine dringende Forderung des Finanzamtes in Höhe von 365.000 Pfund.
Am heutigen Freitag wird bekanntgegeben, welche Spieler sofort gehen müssen, um die angestrebten 80.000 Pfund an Gehältern zu sparen.
Unterdessen hat Investor Calum Melville 200.000 Pfund auf ein Treuhandkonto eingezahlt, um den laufenden Spielbetrieb fortsetzen zu können. Schätzungen zufolge brauchen die "Dark Blue" weitere 200.000 Pfund, um die Saison 2010/11 zu Ende spielen zu können.
Die Unterstützung durch Fans und Wirtschaft in Dundee fällt nach Aussage der BBC zufriedenstellend aus, und der Optimismus im Dens Park, den Klub retten zu können, ist groß.
Dundee wurde 1962 unter Bob Shankley, dem Bruder von Bill Shankley, zum einzigen Mal schottischer Landesmeister. Ein Jahr später erreichte der Klub das Halbfinale im Europapokal der Landesmeister, wobei er sich u.a. mit 8:1 gegen den 1. FC Köln durchsetzte.
Die finanziellen Schwierigkeiten begannen 2003, nachdem Dundee zuvor mit der Verpflichtung des argentinischen Nationalstürmers Claudio Caniggia Furore gemacht hatte. Nach dem Verkauf sämtlicher Leistungsträger stiegen die seinerzeit mit 23 Mio. Pfund verschuldeten "Dees" 2004/05 aus der höchsten Spielklasse ab. Erst Mitte 2006 konnte nach dem Verkauf des Stadions Dens Park finanzielle Entwarnung gegeben werden.
Anschließend versuche man mit massiven Investitionen die Rückkehr in die 1. Liga, was aber alljährlich aufs Neue fehl schlug.
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