Mittwoch, 6. Juli 2011

Faninitiative "Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein"

Fußball von unten - noch lebt er! Die Fan-Initiative "Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" beispielsweise setzt sich für moderate Eintrittspreise ein. Eine sehr lobenswerte Aufgabe, sind wir doch hierzulande l#ängst auf dem Weg zu englischen Premier-League-Verhältnissen.

Kürzlich verbuchte "Kein Zwanni" einen spektakulären Erfolg, als die Eintrittspreise des Drittligisten SV Sandhausen für dessen Pokalspiel gegen Borussia Dortmund nach massiven Fanprotesten vor allem durch BVB-Anhänger gesenkt werden mussten. Sandhausen verlangte zunächst stolze 18 Euro für einen Stehplatz. Nun gibt es die Karten bereits für 15 Euro.

Nachstehend die Stellungnahme von „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“ zu dem Vorgang. Weitere Infos zu der Fan-Ini unter http://www.keinzwanni.de/


Mit großem Entsetzen nahmen die Fans in Sandhausen und des deutschen Meisters Borussia Dortmund die Preise für das Erstrundenspiel im DFB-Pokal zwischen dem SV Sandhausen und Borussia Dortmund zur Kenntnis. Mit 18€ für eine Stehplatzkarte und 49€ für einen Sitzplatz lagen diese auf einen Niveau, dass selbst für Bundesligaverhältnisse hoch wäre. Dabei leben gerade die ersten Runden des DFB-Pokal auch von ihrem Volksfestcharakter, der auch Menschen anzieht, die nicht regelmäßig zum Fußball gehen. Dazu ist es aber wichtig, eine Preisgestaltung zu haben, die offen für Gelegenheitsbesucher ist. DFB Pokal ist Fußball zum Anfassen - und muss es auch bleiben.
Das Bündnis „Kein Zwanni“ wandte sich nach Bekanntgabe der Preise mit einem Brief, den wir im Anhang dokumentieren, an den SV Sandhausen und forderte eine Reduzierung der Preise. Die Dortmunder Vertreter des Bündnisses wanden sich vorab an die BVB-Fanclubs. Innerhalb kürzester Zeit erklärten 56 aktive Fanclubs sich solidarisch und bereit, auf das Spiel zu verzichten. Auch die nicht organisierten Fans zeigten sich überwiegend entschlossen, aktiv gegen diese Preispolitik vorzugehen. Mit großer Freude erfuhren wir heute auf der Homepage des SV Sandhausen, dass sich der Verein entschieden hat, die Preise für eine Stehplatzkarte auf 15€ zu senken.
Leider hat sich der Verein nicht entschlossen, auch die Preise für die Sitzplätze zu senken. Die Aktion „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“ setzt sich für faire Steh- und Sitzplatzpreise ein. Wir halten es im Sinne der Zukunft des Fußballs für falsch, bei einem Erstrundenspiel 49€ für eine Sitzplatzkarte aufzurufen. Ein Pokalspiel in einem kleineren Stadion bietet auf Grund seiner Nähe zu den Spielern gerade für Familien die Möglichkeit, den Nachwuchs an den Sport heranzuführen. Wer sich die Überalterung in den englischen Stadien anschaut, weiß, dass Nachwuchsgewinnung kein Selbstläufer ist. Deswegen muss auf eine familienfreundliche Preisgestaltung geachtet werden. Wir werden den SV Sandhausen dahingehend noch einmal kontaktieren und um eine Senkung der Sitzplatzpreise ersuchen. Trotzdem sind wir hocherfreut, dass die Verantwortlichen des SV Sandhausen Weitsicht bewiesen haben und werden von Boykottmaßnahmen absehen.
Heute ist ein guter Tag für den Fußball. Es zeigt sich einmal mehr, dass Fans bereit sind, sich aktiv für die Zukunft des Sports einzusetzen und etwas erreichen können. Es zeigt sich darüber hinaus einmal mehr, dass alle Beteiligten im gemeinsamen Miteinander daran arbeiten wollen, dass unser geliebter Sport eine Zukunft hat. Fußball ist ein Volkssport, der alle Bevölkerungsschichten verbindet und so eine wichtige Funktion für die Gesellschaft ausübt. Es gilt dafür zu kämpfen, dass dies auch in Zukunft so bleibt und dafür ist eine faire Preisgestaltung ein wichtiger Baustein. Es ist gut zu sehen, dass Vereinsführungen und Fans in diesem Ziel grundsätzlich vereint sind, auch wenn es im Detail über die Umsetzung unterschiedliche Meinungen gibt. „Kein Zwanni“ will mit den Vereinen für die Zukunft des Fußballs kämpfen und nicht gegen sie. An englischen Verhältnissen hat keine Seite Interesse.

Fußball muss bezahlbar sein - Für faire und transparente Eintrittspreise.

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