Freitag, 29. Juli 2011

Happy birthday Altona 93

Leider mit einem Tag Verspätung einen herzlichen Geburtstagsgruß an die Adolf-Jäger-Kampfbahn im schönen Hamburg. Gestern vor 118 Jahren wurde Altona 93 gegründet. Nachstehend das Klubporträt aus dem "Großen Buch der Deutschen Fußballvereine"

Traditionsverein aus dem Hamburger Stadtteil Altona, der seit mehr als 100 Jahren zu den führenden Vereinen in der Hansestadt zählt.

Seinen legendären Ruhm verdankt Altona 93 nicht zuletzt den herausragenden Erfolgen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, für die mit Adolf Jäger einer der renommiertesten Fußballer der deutschen Fußballgeschichte steht. Jäger war von Nachbar Union 03 Altona zu den in charakteristischen schwarz-weiß-rot quergestreiften Trikots spielenden 93ern gestoßen und führte sie mehrfach in die Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft. 1909 und 1914 wurde der AFC jeweils Norddeutscher Meister.

Nach dem Ersten Weltkrieg konkurrierte der vom „Rama"-Magarinewerk unterstützte Klub mit dem neugeschaffenen Großverein Hamburger SV um die lokale Führungsrolle und feierte weitere große Erfolge. Nationalspieler wie Hans Wentorf trugen seinerzeit das Trikot des AFC, der aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in den 1930er Jahren ein wenig zurückfiel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lief man gar vier Spielzeiten in der Zweitklassigkeit auf, ehe sich der AFC in den 1950er Jahren in der Oberliga Nord etablierte. Angeführt von Werner Gorska, Dieter Seeler und Heinz Spundflasche erreichte man 1952/53 mit Rang sechs seine beste Platzierung. Die dramatischen Veränderungen im Leistungsfußball nach Einführung der Bundesliga hinterließen in Bahrenfeld, wo die Altonaer mit der Adolf-Jäger-Kampfbahn ihre 1909 eröffnete Heimat haben, tiefe Spuren. Nachdem 1968 der Abstieg aus der Regionalliga Nord besiegelt war, verschwand der finanziell schwer angeschlagene Verein binnen drei Jahren in der viertklassigen Hansastaffel.

Mit Unterstützung des Edeka-Konzerns kehrten die Schwarz-Weiß-Roten schließlich 1984 in die 3. Liga zurück. Verstärkt mit Ex-Profis wie Walter Frosch und Willi Reimann stieg der AFC anschließend erneut zur Hamburger Nummer drei hinter dem HSV und St. Pauli auf. Karge Zuschauerzahlen und interne Querelen sorgten in der Folgezeit jedoch für ein turbulentes Auf und Ab, dessen Negativhöhepunkt der freiwillige Verzicht auf die Regionalliga Nord 1997 war. Trainer wie Willi Reimann, Dieter Schatzschneider und Andreas Klobedanz hatten den Traditionsklub zwischenzeitlich erfolgreich in der Elite des norddeutschen Amateurfußballs etabliert.

Unter dem umsichtigen Präsidenten Dirk Bartels überstand der inzwischen auf einer erfolgreichen Jugendarbeit basierende Klub den Rückschlag jedoch und feierte 2002 sogar die Rückkehr in die Oberliga. 2008 gelang mit der Qualifikation für die neue Regionalliga Nord einer der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte, der allerdings getrübt war vom Umzug in das Victoria-Stadion Hoheluft, da die Adolf-Jäger-Kampfbahn nicht den Anforderungen genügte. Altonas Zuschauerzahlen liegen für Hamburger Amateurverhältnisse hoch, die florierende Jugendarbeit hat eine solide Basis geschaffen und mit dem bereits beschlossenen Verkauf der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn bzw. dem Neubau eines modernen Klubareals stehen der Hamburger Nummer drei viele Türen offen.

Wirtschaftlich indes erwies sich die Etablierung zwischen Profi- und Amateurlager als unmöglich, und nach nur einem Jahr in der Regionalliga Nord verschwand Altona 93 2009 wieder im Hamburger Amateurfußball.

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