Damit war im Sommer 2010 schlagartig Schluss. Sportlich den Aufstieg in die Hessenliga feiernd, musste der Klub seinerzeit als frisch gebackener Landesligameister aus dem Spielbetrieb ausscheiden. Zunächst gab es Hoffnungen, in der Kreisoberliga weiter zu machen, die jedoch zerstoben, als der Verein im Dezember im Insolvenzverfahren mangels Masse liquidiert wurde.
Hintergrund waren finanzielle Probleme, die nach dem Rückzug von Hauptsponsor Mehmet E. Göker bzw. dessen insolventen Unternehmen MEG entstanden waren. VfB-Pressesprecher Frank Dietrich hatte im Juli 2010 gegenüber der "Fuldaer Zeitung" die "Verbindlichkeiten auf 70 000 Euro" geschätzt. "Wenn man aber die noch ausstehenden Spielergehälter der letzten Monate mit drauf packt, kann man wohl getrost noch eine Zwei davor setzen“.
Göker bzw. MEG hatten Großes vor mit dem kleinen VfB, der dem KSV Hessen den Rang ablaufen sollten und in dessen Umfeld tatsächlich das Wort "Bundesliga" kursierte. Nach dem Aus war den Süsterfeldern der Spott der nordhessischen Fußballgemeinde entsprechend sicher.
Hans-Hubertus Braune schrieb beispielsweise in einem Kommentar für die HNA:
So mancher Traditionsverein in Nord- und Osthessen wird über den VfB Süsterfeld schmunzeln. Da kommt ein angeblich "millionenschwerer" Hauptsponsor mit Ferrari-Fuhrpark und allem drum und dran daher und will den kleinen Stadtteilverein aus Kassel-Süsterfeld in die höheren Ligen des Fußballs hieven. Ehemalige Bundesligaprofis wurden angeheuert, viel Geld für einen Trainer vom Rang eines Karsten Hutwelkers ausgegeben und sogar der Name "Ailton" kreiste im Dunst des Verbandsliga-Spitzenreiters. Alt eingessenen Vereinen wollte man den Rang ablaufen, besonders den KSV Hessen Kassel hat Göker dem Vernehmen nach als seinen "Intimfeind" ausgemacht. Im letzten Herbst platzten zunächst die dubiosen Versicherungsgeschäfte von Mehmet E. Göker. MEG ist pleite und damit viele Arbeitsplätze betroffen. Göker war nicht nur Hauptsponsor, sondern gleichzeitig auch erster Vorsitzender des VfB Süsterfeld. Im Verein hatte er ein Netz aufgespannt. Dieses ist nun gerissen. Göker ist angeblich in der Türkei untergetaucht. Die Scherben haben nun die treuen Vereinsleute und ehrenamtlichen Helfer des VfB Süsterfeld aufzukehren: Pleite und den Ruf ruiniert.
Das Positive ist, dass solche Schnellschussmethoden eben nicht funktionieren. Lieber auf dem Boden der Realität bleiben, eine solide Vereinsarbeit auf gesunden Füßen betreiben und dann eben ein, zwei Klassen tiefer spielen. Vernünftiges sportliches und kaufmännisches Denken bringt langfristig gesehen den Erfolg, der sich dann auch mit gutem Gewissen genießen lässt.
Nach dem Scheitern im Insolvenzverfahren verschwand der Klub schließlich im Dezember 2010 vollends von der Bildfläche. Zu den Hintergründen schrieb die HNA damals:
http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kassel/kassel/nach-meg-pleite-suesterfeld-insolvenz-abgelehnt-ermittlungsverfahren-gegen-ex-vereinsspitze-1050868.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen