Der geschätzte Kollege Dirk Unschuld brachte
neulich gemeinsam mit Frederic Latz ein Buchungetüm heraus, in dem jeder
einzelne Spieler, Funktionär und Trainer in der Geschichte des 1. FC
Köln vorgestellt wird. Es ist ein Buch, bei dem man vor lauter Staunen das Atmen vergisst und sich voller Dankbarkeit vor dem Wahnsinn der beiden Autoren verneigt.
Nun ist Dirk Unschuld zugleich einer der emsigsten
"gefällt-mir“-Teilnehmer hier in der „Tassen-Like-Liga powered by Hardy
Grüne“, und ich vermute, er sitzt schon seit Längerem in den
Startlöchern, um „seinen“ 1. FC Köln hier zu erblicken und ihm in
Sekundenschelle das verdiente „gefällt mir“ zu schenken. Hier ist er nun
also, lieber Dirk, und selbstverständlich habe ich jenen Becher
ausgewählt, bei dem schon die Aufschrift einen Missbrauch durch
nichtgeißbockaffine Besucher verhindert.
Meine frühesten
Erinnerungen an den 1. FC Köln verdanke ich meinem Vater. Der war, ich
habe es schon mehrfach erwähnt, glühender BVB-Fan und sprach als solcher
nicht in allzu hohen Tönen von den Rheinländern, denen man im Ruhrpott
ja mit ein wenig Vorbehalt begegnet. Zum Karneval aber sind wir dereinst
dennoch regelmäßig in die Domstadt gepilgert, und wenn dann die Sprache
auf den EffZeh kam, hörte ich durchaus Respekt aus Vaters Worten.
Meine eigenen Erinnerungen tummeln sich um dieses herrliche rot-weiß
quergehälftete Trikot, Hennes Löhr, den ich aus irgendwelchen Gründen
mochte, und dann natürlich die Doublesaison unter Hennes Weisweiler, als
ich längst zum alle Informationen aufsagenden Fußballfan geworden war.
In den 1980ern reiste ich regelmäßig ins Müngersdorfer Stadion, sah dort
u.a. Ipswich Town im Europapokal und das Pokalfinale gegen die Fortuna,
bei dem ich allerdings, das muss ich wohl zugeben, auf Seiten der
Südstädter war.
Auch als Fußballhistoriker durfte ich mich
bereits mit dem EffZeh beschäftigen. Zunächst als Archivar von Göttingen
05, denn Klubgrößen wie Reinhard Roder und Dietmar „Ziege“ Mürdter
kickten einst in Köln (mehr im eingangs erwähnten Mammutwerk), ehe ich
mich gemeinsam mit Dirk Unschuld und Thomas Hardt in „Hennes & Co.“
auch um die Geschichte des Vereins kümmerte. In dem längst vergriffenen
Buch habe ich den Zeitraum von 1901 bis zur Fusion 1948 betreut.
Der 1. FC Köln ist im Südniedersächsischen überraschend beliebt. In
meinem Bekanntenkreis tummeln sich drei eingefleischte EffZehler, und
selbst im fernen Bristol ist ein befreundeter Rovers-Fan seit einem
Köln-Besuch in den späten 1960 neben Pirate auch noch Geißbock.
Insofern habe ich das durchaus anstrengende Dasein als leidgeprüfter
FC-Fan der letzten Jahre (oder muss man sagen „Jahrzehnte“?) hautnah
mitbekommen und bin gespannt, wie es den Rot-Weißen diesmal ergeht,
sollten sie denn im Sommer ins Oberhaus zurückkehren.
Und wer nun neugierig auf den Wälzer von Unschuld/Latz ist, der schaut mal hier rein: http://www.werkstatt-verlag.de/?q=node%2F581.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen