Sonntag, 5. Dezember 2010
Insolvenzticker: Plymouth Argyle
Dem englischen Drittligisten Plymouth Argyle droht ein Insolvenzverfahren. Der Klub hat noch bis zum 8. Dezember Zeit, seine finanzielle Lage zu sortieren, ansonsten wird die britische Steuerbehörde einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen. Inzwischen wurde zudem bekannt, dass der Verein Spieler- und Personalgehälter für November nicht hat bezahlen können und dass sein Bankkonto gesperrt ist.
Klubdirektor George Synan zeigte sich gegenüber BBC Devon allerdings optimistisch, die Situation lösen zu können. Synan steht den "Pilgrims" seit Juli 2009 vor und verfügt gemeinsam mit dem japanischen Geschäftsmann Yasuaki Kagami über 38 Prozent der Klubanteile.
Als vermeintlicher "Retter" wird der frühere Leeds-, Barnsley- und Cardiff City-Chef und Fußballinvestor Peter Ridsdale gehandelt. Der Geschäftsmann wurde bei mehreren Spielen im Home Park gesehen und befindet sich in Gesprächen mit der Klubführung. Ridsdale ist allerdings nicht umstritten, denn seine drei früheren Klubs entwickelten sich unter seiner Führung von finanziell solide aufgestellten Vereinen in Krisenklubs. Freilich ging Ridsdale niemals mit einem Klub in ein Insolvenzverfahren - Kritiker schreiben das seinem sicheren Instinkt für bedrohliche Situationen zu. Siehe dazu einen Hintergrundbericht auf "twohundrepercent": http://www.twohundredpercent.net/?p=10058.
Über seine Zeit bei Leeds United hat Ridsdale später ein Buch veröffentlicht ("United We Fall: Boardroom Truths About the Beautiful Game ").
Nachdem Plymouth Argyle 2000 unter Paul Sturrock zunächst vor dem Ausscheiden aus der Football League gerettet worden war, genoss der Klub einen steilen Aufstieg und erreichte 2004 die 2. Liga (Championship). Dort entwickelten sich unter dem heutigen Blackpool-Coach Ian Holloway Visionen vom Aufstieg in die Premier League, während das Stadion Home Park zum modernsten im Südwesten Englands umgebaut wurde. In der Saison 2008/09 geriet Argyle allerdings auf die sportliche wie finanzielle Negativschiene und stieg 2009/10 in die 3. Liga (pPower League Division 1) ab. Dort pendeln die "Pilgrims" gegenwärtig am Rande der Abstiegszone und haben einen dramatischen Zuschauerrückgang zu verzeichen. Zum Heimspiel gegen Dagenham and Redbridge zahlten lediglich 4.900 Fans ihren Obolus - die kleinste Kulisse seit vielen Jahren. Die Vergabe der WM 2018 an Rusland war ein weiterer Rückschlag für den Verein, da Plymouth auf der Liste der potenziellen WM-Stätten gestanden hatte.
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