Im Sommer 2010 war Rot-Weiss Essen einer jener Regionalligisten, die nach Beantragung eines Insolvenzverfahrens aus der 4. Liga zwangsabsteigen mussten. Zeitweise drohte dem Klub sogar die Auflösung und damit ein Neuanfang in der C-Klasse. Schließlich konnte der Traditionsverein aber doch in der 5. Liga (NRW-Liga) antreten. Das Schicksal von RWE ging damals bundesweit durch die Presse und wurde exemplarisch für die Situation im Unterbau der Profiligen betrachtet.
Sportlich hat sich der Klub in der NRW-Liga rasch erholt und steuert gegenwärtig - begleitet von enormen Zuschauerzahlen - auf seinen direkten Wiederaufstieg zu. Nun wurde auf der Jahreshauptversammlung auch in wirtschaftlicher Hinsicht Hoffnung verbreitet. Demnach soll das Planinsolvenzverfahren im April oder Mai 2011 abgeschlossen sein, womit RWE schuldenfrei wäre. Insgesamt war der Viertligist mit 18,9 Mio. Euro verschuldet, wobei nur 2,1 Mio. Euro anerkannt wurden. Die Gläubiger können mit einer in derlei Verfahren üblichen Quote von acht bis zehn Prozent rechen. Die bei Ex-Investor Michael Kölmel ("Kinowelt") liegenden TV-Vermarktungsrechte sollen im Rahmen des Insolvenzverfahrens an den Verein zurückgehen.
„Im letzten Sommer war RWE nicht weit von der Kreisliga C entfernt. Jetzt liegt schon ein großer Teil des Weges hinter uns. Noch ist die Sanierung aber nicht abgeschlossen“, erklärte Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus gegenüber der Presse.
Unter seinem engagierten neuen Vorsitzenden Michael Weling hat RWE in der laufenden Saison mit vorsichtiger und bodenständiger Finanzpolitik die Weichen in Richtung eines zukunftsträchtigen Neuanfang gestellt. Zudem darf der Verein auf ein neues Stadion hoffen, wobei das erst mit einer möglichen Rückkehr in höhere Spielklassen Zug um Zug gebaut werden soll.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen