Freitag, 25. Oktober 2013

Alle Tassen im Schrank? AC Arles-Avignon


Etwa 40 Kilometer liegen zwischen den beiden südfranzösischen Städten Arles und Avignon. Arles ist als Eingangspforte zur Camargue und einstiger Wohnort von Vincent van Gogh bekannt und wird ähnlich gerne von Touristen besucht wie Avignon, die Stadt der Päpste. Im Fußball bildet man seit einigen Jahren eine eigentümliche Einheit, die es unter dem Namen AC Arles-Avignon immerhin zu einem Spieljahr in der höchsten Landesklasse geschafft hat.

Eigentlich gehört der Doppelstadtklub zu Arles. Dort wurde er 1913 als AC Arlésien gegründet. In den 1970er Jahren war man ein paar Mal in der zweiten Liga dabei, ehe es in den 1980ern bis hinunter in die 6. Liga ging. Nach der Millenniumswende dann der explosionsartige Aufstieg: 2006 Aufstieg von der CFA2 (5. Liga) in die CFA, dort Durchmarsch in die National und schließlich 2009 Rückkehr in die 2. Liga. Als Vater des Erfolges galt Trainer Michel Estevan, unter dem ACA 2009/10 als Aufsteiger in der 2. Liga der sensationelle Durchmarsch ins französische Oberhaus gelang. Mit André Ayew spielte damals u.a. der Sohn von Abédi Pelé für die Blau-Gelben. Zwar musste man nach nur zwölf Monaten wieder aus dem Oberhaus absteigen, hat sich seitdem aber in der zweithöchsten Spielklasse etabliert und auch in Sachen Publikumsgunst zugelegt.

Diesbezüglich war der Aufstieg in die 2. Liga 2009 nämlich ein tiefer Einschnitt in die Klubgeschichte, denn in Arles gab (und gibt) es kein profiligataugliches Stadion. Statt das Stade Fernand-Fournier entsprechend umzurüsten, kam man in Arles auf die Idee, es einfach im benachbarten Avignon zu versuchen, wo mit dem Parc des Sports ein Komplex bestand, der den Anforderungen etwas besser entsprach. So wurde aus dem AC Arles der AC Arles-Avignon, der seinen Sitz in Arles hat, seine Spiele aber in Avignon austrägt. In Deutschland wäre das vermutlich undenkbar.

Ich war 2009/10 erstmals mit den Guingampais im Parc des Sports und war seinerzeit erschrocken über das geringe Zuschauerinteresse und die triste Stimmung. Es war der drittletzte Spieltag, ACA hatte alle Hoffnungen auf den Durchmarsch in die Ligue 1 und auf den Rängen verloren sich kaum 3.000 Zuschauer. Letzte Saison war ich erneut mit Guingamp in Avignon, und diesmal sah es deutlich besser aus. Auf der Gegengerade schwenkte eine kleine Fanszene ihre Fahnen, das Stadion war mit knapp 5.000 Neugierigen etwas besser gefüllt und selbst ein gewisses „Flair“ war zu spüren. In einer Region, in der „OM“ einen übergroßen Schatten wirft, hat es ein Klub wie ACA natürlich schwer. Doch nach dem letzten Besuch bin ich guter Dinge, dass man sich einigermaßen wird etablieren können.
Foto: Etwa 40 Kilometer liegen zwischen den beiden südfranzösischen Städten Arles und Avignon. Arles ist als Eingangspforte zur Camargue und einstiger Wohnort von Vincent van Gogh bekannt und wird ähnlich gerne von Touristen besucht wie Avignon, die Stadt der Päpste. Im Fußball bildet man seit einigen Jahren eine eigentümliche Einheit, die es unter dem Namen AC Arles-Avignon immerhin zu einem Spieljahr in der höchsten Landesklasse geschafft hat.

Eigentlich gehört der Doppelstadtklub zu Arles. Dort wurde er 1913 als AC Arlésien gegründet. In den 1970er Jahren war man ein paar Mal in der zweiten Liga dabei, ehe es in den 1980ern bis hinunter in die 6. Liga ging. Nach der Millenniumswende dann der explosionsartige Aufstieg: 2006 Aufstieg von der CFA2 (5. Liga) in die CFA, dort Durchmarsch in die National und schließlich 2009 Rückkehr in die 2. Liga. Als Vater des Erfolges galt Trainer Michel Estevan, unter dem ACA 2009/10 als Aufsteiger in der 2. Liga der sensationelle Durchmarsch ins französische Oberhaus gelang. Mit André Ayew spielte damals u.a. der Sohn von Abédi Pelé für die Blau-Gelben. Zwar musste man nach nur zwölf Monaten wieder aus dem Oberhaus absteigen, hat sich seitdem aber in der zweithöchsten Spielklasse etabliert und auch in Sachen Publikumsgunst zugelegt.

Diesbezüglich war der Aufstieg in die 2. Liga 2009 nämlich ein tiefer Einschnitt in die Klubgeschichte, denn in Arles gab (und gibt) es kein profiligataugliches Stadion. Statt das Stade Fernand-Fournier entsprechend umzurüsten, kam man in Arles auf die Idee, es einfach im benachbarten Avignon zu versuchen, wo mit dem Parc des Sports ein Komplex bestand, der den Anforderungen etwas besser entsprach. So wurde aus dem AC Arles der AC Arles-Avignon, der seinen Sitz in Arles hat, seine Spiele aber in Avignon austrägt. In Deutschland wäre das vermutlich undenkbar.

Ich war 2009/10 erstmals mit den Guingampais im Parc des Sports und war seinerzeit erschrocken über das geringe Zuschauerinteresse und die triste Stimmung. Es war der drittletzte Spieltag, ACA hatte alle Hoffnungen auf den Durchmarsch in die Ligue 1 und auf den Rängen verloren sich kaum 3.000 Zuschauer. Letzte Saison war ich erneut mit Guingamp in Avignon, und diesmal sah es deutlich besser aus. Auf der Gegengerade schwenkte eine kleine Fanszene ihre Fahnen, das Stadion war mit knapp 5.000 Neugierigen etwas besser gefüllt und selbst ein gewisses „Flair“ war zu spüren. In einer Region, in der „OM“ einen übergroßen Schatten wirft, hat es ein Klub wie ACA natürlich schwer. Doch nach dem letzten Besuch bin ich guter Dinge, dass man sich einigermaßen wird etablieren können.

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