Zu
seinem 120. Geburtstag hat der VfB Stuttgart eine insgesamt 740seitige
Trilogie erstellt, die im namhaften Piper-Verlag erschienen ist. Ich
will an dieser Stelle nicht allzu sehr auf den Inhalt eingehen, zumal
sich nur einer der drei Bände mit der
Geschichte des VfB beschäftigt – bei den beiden anderen handelt es sich
einerseits um einen reinen Bildband ausschließlich über die Saison
2012/13 und andererseits um eine bilderlose Anekdotensammlung aus eben
jener Saison 2012/13.
Der dritte Band, 320 Seiten stark, trägt den Titel „Chronik. Zahlen, Daten und Fakten“ und ist nach Auskunft des Vereins „ein umfassendes Werk aus Zahlen, Daten und Fakten, wie es der VfB bisher noch nie vorgelegt hat“. Weiter heißt es: „Der Sportjournalist und KircherBurkhardt Redakteur Michael Thiem sowie seine Kollegen gruben sich tief ins Stuttgarter Stadtarchiv, um Ergebnisse und Details von ehemaligen Spielern zu finden. Gemeinsam mit dem VfB wurden so sämtliche Pflichtspielergebnisse, Abschlusstabellen und Spielerkader von 1912 bis zum Ende der vergangenen Saison aufbereitet.“
Vorbildlich! Oder vielleicht doch nicht? 2006 habe ich für „Mit dem Ring auf der Brust. Die Geschichte des VfB Stuttgart“ mehrere Wochen in Stuttgart verbracht und mich durch diverse Archive gewühlt, um Ergebnisse, Spielerkader und Anekdoten aus der Zeit zwischen 1893 und 1963 zu eruieren. Mein Buch war seinerzeit die erste Veröffentlichung, in der alle Pflichtspiele, Spielerkader und Tabellen der Klubgeschichte aufgeführt wurden – mit ein paar kleinen Lücken, die einfach nicht zu stopfen waren.
Erstaunlicherweise weist der erwähnte dritte Band der offiziellen Klubchronik nicht nur exakt dieselben Lücken auf, sondern folgt auch sonst deckungsgleich meinen Angaben – wo mir ein Ergebnis fehlte, fehlt es auch hier, wo ich keinen Vornamen herausfand, fehlt er auch hier, wo ich einen Kommentar unter eine Tabelle setzte, steht er nahezu wortgleich auch hier. Im Klartext: was den statistischen Teil betrifft, grub sich das Autorenteam keineswegs „tief ins Stuttgarter Stadtarchiv“ ein, sondern steckte seine Nase eher tief in „Mit dem Ring auf der Brust“. Nebenbei sei gesagt, dass viele Informationen ohnehin gar nicht im - ausgezeichnet sortierten! - Stadtarchiv zu finden waren, sondern in der Landesbibliothek.
Bedauerlicherweise vergisst das VfB-Autorenteam, die Quelle seiner Informationen zu nennen – „Mit dem Ring auf der Brust“ taucht noch nicht einmal im ohnehin eher übersichtlichen Literaturverzeichnis auf. http://www.werkstatt-verlag.de/?q=9783895335938
Der dritte Band, 320 Seiten stark, trägt den Titel „Chronik. Zahlen, Daten und Fakten“ und ist nach Auskunft des Vereins „ein umfassendes Werk aus Zahlen, Daten und Fakten, wie es der VfB bisher noch nie vorgelegt hat“. Weiter heißt es: „Der Sportjournalist und KircherBurkhardt Redakteur Michael Thiem sowie seine Kollegen gruben sich tief ins Stuttgarter Stadtarchiv, um Ergebnisse und Details von ehemaligen Spielern zu finden. Gemeinsam mit dem VfB wurden so sämtliche Pflichtspielergebnisse, Abschlusstabellen und Spielerkader von 1912 bis zum Ende der vergangenen Saison aufbereitet.“
Vorbildlich! Oder vielleicht doch nicht? 2006 habe ich für „Mit dem Ring auf der Brust. Die Geschichte des VfB Stuttgart“ mehrere Wochen in Stuttgart verbracht und mich durch diverse Archive gewühlt, um Ergebnisse, Spielerkader und Anekdoten aus der Zeit zwischen 1893 und 1963 zu eruieren. Mein Buch war seinerzeit die erste Veröffentlichung, in der alle Pflichtspiele, Spielerkader und Tabellen der Klubgeschichte aufgeführt wurden – mit ein paar kleinen Lücken, die einfach nicht zu stopfen waren.
Erstaunlicherweise weist der erwähnte dritte Band der offiziellen Klubchronik nicht nur exakt dieselben Lücken auf, sondern folgt auch sonst deckungsgleich meinen Angaben – wo mir ein Ergebnis fehlte, fehlt es auch hier, wo ich keinen Vornamen herausfand, fehlt er auch hier, wo ich einen Kommentar unter eine Tabelle setzte, steht er nahezu wortgleich auch hier. Im Klartext: was den statistischen Teil betrifft, grub sich das Autorenteam keineswegs „tief ins Stuttgarter Stadtarchiv“ ein, sondern steckte seine Nase eher tief in „Mit dem Ring auf der Brust“. Nebenbei sei gesagt, dass viele Informationen ohnehin gar nicht im - ausgezeichnet sortierten! - Stadtarchiv zu finden waren, sondern in der Landesbibliothek.
Bedauerlicherweise vergisst das VfB-Autorenteam, die Quelle seiner Informationen zu nennen – „Mit dem Ring auf der Brust“ taucht noch nicht einmal im ohnehin eher übersichtlichen Literaturverzeichnis auf. http://www.werkstatt-verlag.de/?q=9783895335938
Ich bin es gewohnt, dass meine mühsam eruierten Daten aufgegriffen werden und rege mich selten darüber auf. Auch ich profitiere in meiner Arbeit immer wieder von der Arbeit anderer. Was die immerhin stolze 88 Euro kostende VfB-Trilogie (Amazon, im Fan-Shop 79 €) betrifft, bin ich nun aber schon etwas erzürnt. Deshalb dieser eher ungewöhnliche Hinweis, verbunden mit der Hoffnung, die ganze Angelegenheit ein wenig bekannter zu machen. Gerade VfB-Fans dürfen dies also gerne teilen ;-) (http://www.vfb.de/de/aktuell/meldungen/news/2013/trilogie-vfb-stuttgart-120-jahre/page/6651-1-3-.html)
Mit Verlaub, aber sie schreiben doch selbst: "...mit ein paar kleinen Lücken, die einfach nicht zu stopfen waren." Wieso sollte das neue Buch auf einmal diese Informationen behinhalten wenn sie diese Lücken selbst nicht füllen konnten?
AntwortenLöschenUnd das erklärt dann die nahezu deckungsgleichen Kommentare unter den Tabellen gleich mit? Kommen Sie...
AntwortenLöschen