Gestern
Abend kam es in Frankreich zum bretonischen Derby zwischen En Avant
Guingamp und Stade Rennes. Zwei Klubs, die nicht nur für den Fußball in
der Bretagne sondern auch für bretonische Kultur und Identität stehen.
Guingamp hat das Triskel im Wappen,
Rennes das Hermelin. Es ist ein Spiel, das die Fans in der Bretagne
elektrisiert. Auch gestern wieder. Über 17.000 Zuschauern sahen im Stade
Roudourou einen 2:0-Sieg der Heimelf.
Als sich beide Mannschaften am 9. Mai 2009 gegenüberstanden, stritten sie im Stade de France um den französischen Landespokal. Für mich eines dieser Spiele, die ich niemals vergessen werde. Durch puren Zufall war ich schon beim Halbfinalspiel der Guingampais in Toulouse live dabeigewesen und hatte eine grandios aufspielende EAG-Elf, damals Zweitligist, mit 2:1 gewinnen sehen. Knapp 200 Guingampais waren an einem Mittwochabend einmal durchs Land gefahren, und gemeinsam feierten wir den schier unfassbaren Einzug ins Pokalfinale.
Dass dort ausgerechnet Stade Rennes der Gegner war, machte die Partie für ganz Frankreich zu einem besonderen Spiel. Das französische Pokalfinale wurde zum bretonischen Pokalfinale! Die "L'Équipe" kam mit einem ganz im bretonischen schwarz-weiß gehaltenen Deckblatt auf, hatte ihren Namen ins Bretonische übersetzt ("Ar Skipailh") und huldigte dem Duell "Stad Roazhon" gegen "War-raok Gwengamp" und damit einer Region, die durch und durch fußballverrückt ist.
Aus Guingamp, 8.000 Einwohner groß, waren über 40.000 Fans angereist und füllten das Stade de France zur Hälfte. Ein unglaubliches Gefühl, auch wenn darunter natürlich zahlreiche "Erfolgsfans" waren, die man normalerweise nicht im Stadion sieht. Überall hingen Kroaz-du-Fahnen (sieht aus wie die englische, hat aber ein schwarzes Kreuz), auf denen die Ortsnamen aufgemalt waren, aus denen Guingamp-Fans kamen. Mitten drin natürlich auch ein Stoffstück mit der Aufschrift "Göttingen". Die Kop Rouge Allemagne war in kompletter Besetzung aufgelaufen - damals hatten wir immerhin acht Mitglieder
Im Stade de France war alles auf Bretagne ausgerichtet. Sogar das Wetter spielte mit und schickte leichten Nieselregen. Vor der französischen Hymne wurde die bretonische Hymne Bro gozh ma zadoù gespielt, in der Halbzeit sang Alan Stivellzu zu den Klängen von zwei Bagadoù aus Guingamp bzw. Rennes, vertrieben sich die Fans auf beiden Seiten die Zeit mit gemeinsam vorgetragenen bretonischen Volksliedern. Hier die Guingamp-Kurve vor dem Anpfiff: http://www.youtube.com/watch?v=TsQcCb0Yq7I
Auch sportlich ist dieser Tag für mich unvergessen. Obwohl Zweitligist Guingamp hoffnungsvoll mitspielte, ging Rennes in der 69. Minute in Führung und es sah nach einem Favoritensieg aus. Doch nur drei Minuten später glich Eduardo, der schon in Toulouse den Siegtreffer geschossen hatte, aus, und in der 83. Minute schoss der Brasilianer in Diensten von En Avant dann auch noch den 2:1-Führungstreffer für den Außenseiter. Die letzten Minuten dehnten sich ins Unendliche, ehe das Spiel endlich aus war und ich "meinen" ersten Pokalsieg feiern konnte.
Stade Rennes ist ein Klub, der tief in der bretonischen Tradition, Kultur und Identität verankert ist. Das zeigt auch diese Tasse, auf der links einige Hermeline zu sehen sind - das Wappentier der Bretagne. Auch Rennes wichtigste Fanorganisation griff bei ihrer Namensgebung auf bretonische Einflüsse zurück und nennt sich "Roazhon Celtic Kop" - Roazhon ist der bretonische Name von Rennes.
Als sich beide Mannschaften am 9. Mai 2009 gegenüberstanden, stritten sie im Stade de France um den französischen Landespokal. Für mich eines dieser Spiele, die ich niemals vergessen werde. Durch puren Zufall war ich schon beim Halbfinalspiel der Guingampais in Toulouse live dabeigewesen und hatte eine grandios aufspielende EAG-Elf, damals Zweitligist, mit 2:1 gewinnen sehen. Knapp 200 Guingampais waren an einem Mittwochabend einmal durchs Land gefahren, und gemeinsam feierten wir den schier unfassbaren Einzug ins Pokalfinale.
Dass dort ausgerechnet Stade Rennes der Gegner war, machte die Partie für ganz Frankreich zu einem besonderen Spiel. Das französische Pokalfinale wurde zum bretonischen Pokalfinale! Die "L'Équipe" kam mit einem ganz im bretonischen schwarz-weiß gehaltenen Deckblatt auf, hatte ihren Namen ins Bretonische übersetzt ("Ar Skipailh") und huldigte dem Duell "Stad Roazhon" gegen "War-raok Gwengamp" und damit einer Region, die durch und durch fußballverrückt ist.
Aus Guingamp, 8.000 Einwohner groß, waren über 40.000 Fans angereist und füllten das Stade de France zur Hälfte. Ein unglaubliches Gefühl, auch wenn darunter natürlich zahlreiche "Erfolgsfans" waren, die man normalerweise nicht im Stadion sieht. Überall hingen Kroaz-du-Fahnen (sieht aus wie die englische, hat aber ein schwarzes Kreuz), auf denen die Ortsnamen aufgemalt waren, aus denen Guingamp-Fans kamen. Mitten drin natürlich auch ein Stoffstück mit der Aufschrift "Göttingen". Die Kop Rouge Allemagne war in kompletter Besetzung aufgelaufen - damals hatten wir immerhin acht Mitglieder
Im Stade de France war alles auf Bretagne ausgerichtet. Sogar das Wetter spielte mit und schickte leichten Nieselregen. Vor der französischen Hymne wurde die bretonische Hymne Bro gozh ma zadoù gespielt, in der Halbzeit sang Alan Stivellzu zu den Klängen von zwei Bagadoù aus Guingamp bzw. Rennes, vertrieben sich die Fans auf beiden Seiten die Zeit mit gemeinsam vorgetragenen bretonischen Volksliedern. Hier die Guingamp-Kurve vor dem Anpfiff: http://www.youtube.com/watch?v=TsQcCb0Yq7I
Auch sportlich ist dieser Tag für mich unvergessen. Obwohl Zweitligist Guingamp hoffnungsvoll mitspielte, ging Rennes in der 69. Minute in Führung und es sah nach einem Favoritensieg aus. Doch nur drei Minuten später glich Eduardo, der schon in Toulouse den Siegtreffer geschossen hatte, aus, und in der 83. Minute schoss der Brasilianer in Diensten von En Avant dann auch noch den 2:1-Führungstreffer für den Außenseiter. Die letzten Minuten dehnten sich ins Unendliche, ehe das Spiel endlich aus war und ich "meinen" ersten Pokalsieg feiern konnte.
Stade Rennes ist ein Klub, der tief in der bretonischen Tradition, Kultur und Identität verankert ist. Das zeigt auch diese Tasse, auf der links einige Hermeline zu sehen sind - das Wappentier der Bretagne. Auch Rennes wichtigste Fanorganisation griff bei ihrer Namensgebung auf bretonische Einflüsse zurück und nennt sich "Roazhon Celtic Kop" - Roazhon ist der bretonische Name von Rennes.
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