Heute Abend spielen meine Bristol Rovers bei Charlton Athletic, gegenwärtig Tabellenzweiter der 3. Liga (offiziell: npower League One). Ein Klub mit einer großen und aufregenden Vergangenheit, dessen Absturz in die Drittklassigkeit schnell ging und große Probleme mit sich brachte.
2007 spielte Charlton Athletic noch in der Premier League, der "the Addicks" insgesamt sieben Jahre lang angehörten. 2009 folgte dann der Abstieg in die Drittklassigkeit, nachdem zuvor nur knapp das finanzielle Aus vermieden worden war. 2009/10 war ich beim Rovers-Auswärtsspiel im Stadion "The Valley" live dabei und sah eine sehr unglückliche 2:4-Niederlage meiner "Gasheads". Für heute Abend mache ich mir nicht allzu viel Hoffnung, da die Rovers mit einer völligen Notelf nach London reisen und Charlton seit Wochen in Höchstform ist. Nur bitte kein Debakel... (Nachtrag um 22:50 Uhr: Endstand 1:1, Rovers lagen bis 15 Minuten vor Schluss in Führung. Schönes Ergebnis!)
Zurück zu Charlton Athletic, denn die Südost-Londoner stehen schon seit längerem im Fokus von Übernahmespekulationen. Kürzlich wurde ein Übernahmeangebot des Supermarkt-Riesen Sainsbury abgelehnt. Zur Begründung hieß es, das Angebot des in der Schweiz lebenden Manager Sebastien Sainsbury habe nicht die erwartete Qualität gehabt. Sainsbury hatte sich bereits 2004 vergeblich um die Übernahme von Leeds United bemüht.
Gerüchten zufolge soll auch der frühere Leeds- und Cardiff City-Boß Peter Ridsdale an Charlton Athletic interessiert sein. Der Name von Bradley Rangell, Chef der "Citibank"-Sportgruppe, wird ebenfalls regelmäßig als potenzieller Käufer genannt. Rangell scheiterte kürzlich mit Übernahmegesuchen sowohl von Cardiff City als auch Hull City.
Gegenwärtig befindet sich Charlton Athletic in Besitz der "Baton 2010 Ltd", die von Klubchef Richard Murray kontrolliert wird. Murray ist ein lebenslanger Charlton-Fan, der den nach dem Finanzcrash notwendigen Neuaufbau des mit über 30 Mio. Pfund verschuldeten Klubs eingeleitet hat. Murray hat bereits deutlich gemacht, dass der Klub dringend weitere Investoren benötigt und in der laufenden weitere fünf Mio Pfund benötigt, um eine Insolvenz zu vermeiden.
Murray hat zugleich deutlich gemacht, dass er nicht bereit ist, den Klub gedankenlos zu verkaufen. "Der neue Besitzer muss passen", wird der Addicks-Chef von der BBC zitiert.
Trotz seiner Schulden gilt der Klub als interessantes Objekt, da das Stadion "The Valley" in den letzten Jahren modernisiert wurde und inzwischen 27.000 Sitzplätze bietet. Es existieren bereits Pläne für den Ausbau des Stadion auf 40.000 Plätze. Dass ist insofern von Belang, als für die nähere Zukunft mehrere größere Wohnhaus-Bauprojekte in der Region geplant sind. Experten gehen davon aus, dass dies die ohnehin stabile Fanbasis der "Addicks" in Zukunft noch vergrößern wird.
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