Sonntag, 28. November 2010

Französischer Landesmeister in Singapur

Im asiatischen Stadtstaat Singapur feiert man in dieser Saison einen ungewöhnlichen Landesmeister.

Mit dem Étoile FC sicherte sich eine Mannschaft den Titel, die ausschließlich aus Franzosen besteht. Der entscheidende Sieg gelang der Elf von Trainer Patrick Vallée beim 4:2 über Albirex Niigata am 10. November 2010.

Der Étoile FC ("Stern FC") wurde erst in diesem Jahr gegründet und ist mit Akteuren bestückt, die zu den etwa 300 arbeitslosen Profis in Frankreich zählen. Die Spieler verbinden ihren Wechsel in die singapurische S-League mit der Hoffnung, dass er sich zum Sprungbrett in die lukrativen  Profiligen in Japan und Südkorea entwickeln wird.

Klubgründer Johan Gouttefangeas sieht seinen Verein als "langfristiges Projekt. Wir wollen ein Klub mit vielen Fans werden und planen Akademien in der gesamten Region", hatte er vor dem Saisonstart am 1. Februar 2010 angekündigt. Wie die (englischsprachigen!) Klub-Homepage zeigt, ist es dem Klub bereits gelungen, zumindest eine kleine Fanschar um sich zu scharen. (http://www.etoilefootballclub.com/). Der Verein arbeitet unter professionellen Bedingungen und spielt im Queenstown Stadium im Stadtteil Queenstown.

An der asiatischen Champions League darf der neue Landesmeister Étoile FC allerdings nicht teilnehmen, da dafür nur singapurische Teams spielberechtigt sind.

Ausländische Mannschaften in der singapurischen Nationalliga sind nichts ungewöhnliches. Seitdem der Nationalverband 2003 seine Türen für ausländische Mannschaften öffnete, spielten mit Sinchi FC (2003, China), Albirex Niigata (2004, Japan), Sporting Afrique (2006), Liaoning Guangyuan, Super Reds (beide 2007, China/England), Dalian Shide (2008, China),  DPMM (2009, Brunei-Darusalam) sowie Beijing Guoan (China, wie der Etoile FC 2010) bereits acht ausländische Klubs in der S.League.

Weitere Informationen über die Geschichte des Fußballs in Singapur und die großen Vereine des Stadtstaates gibt es im ersten Band der Weltfußballenzyklopädie.

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