Samstag, 20. November 2010

Happy Birthday: Stahl Brandenburg wird 60

60 Jahre jung wird heute ein Verein, der einst zu den besten Klubs des Landes zählte und in seinen Spitzenzeiten in Europa mitspielte: Stahl Brandenburg. Unter dem Motto "Feuer und Flamme für Brandenburg" versammelt der heutige Brandenburg-Ligist noch immer eine treue und engagierte Fanschar hinter sich. Auch das Jubiläum wird entsprechend gefeiert:

http://www.fc-stahl-brandenburg.de/index.php?id=17&tx_ttnews[tt_news]=4162&tx_ttnews[backPid]=1&cHash=abfd59e648

Nachstehend das Porträt über den Klub aus dem "Großen Buch der Deutschen Fußballvereine" sowie Herzliche Geburtstagsgrüße ins Stadion am Quenz! (und lasst Euch bloß nie im Insolvenzticker sehen!)

Eine Teilnahme am UEFA-Cup (1986/87), ein Jahr 2. Bundesliga (1991/92) und mit Eberhard Janotta einen Nationalspieler hervorgebracht – die Geschichte des heutigen FC Stahl Brandenburg liest sich durchaus beachtlich.
Der Aufschwung der Blau-Weißen aus der Havelstadt begann 1955, als die fünf Jahre zuvor gebildete BSG Stahl den Zweitligaplatz der aufgelösten BSG Einheit Brandenburg übernahm. Nach einigen Hin und Her etablierten sich die Stahl-Kicker ab 1970 in der zweithöchsten DDR-Liga und erreichten 1983 erstmals die Aufstiegsrunde zur Oberliga. Dort gelang ihnen 1984 der Durchbruch, womit erstmals seit 1942 wieder Erstligafußball in der Stadt Brandenburg gespielt wurde.
Wider Erwarten vermochten sich die sowohl materiell als auch ideell von Stahlwerks-Generaldirektor Dr. Wolfgang Lauck unterstützten Blau-Weißen anschließend im Oberhaus zu etablieren und verwandelten Brandenburg in eine Fußballhochburg. Nach Platz elf im Aufstiegsjahr preschten sie 1985/86 auf Rang fünf und 1987/88 gar auf Position vier vor. Im UEFA-Cup schaltete die BSG Stahl derweil 1986/87 den irischen Vertreter Coleraine aus, ehe sie am IFK Göteborg scheiterte (1:1 in Brandenburg, 0:2 in Schweden). Dem Team gehörten zahlreiche bei anderen Klubs aus dubiosen Gründen aussortierte Akteure an. Libero Christoph Ringk beispielsweise hatte zuvor wegen Westkontakten bei Armeeklub Vorwärts Frankfurt/Oder ausscheiden müssen. Nach der Wende wurde aus der BSG Stahl der BSV Stahl, der sich 1991 einen von sechs DDR-Startplätzen in der gesamtdeutschen 2. Bundesliga sicherte.
Doch das Profilager war eine Nummer zu groß für die von Eckard Düwiger trainierten Havelstädter, die postwendend ins Amateurlager abstiegen. Inzwischen in BSV Brandenburg umbenannt, klopfte man 1994 als Brandenburgischer Landespokalsieger noch einmal ans Zweitligator an, ehe mit dem Doppelabstieg von der Regional- bis in die Verbandsliga eine dramatische Talfahrt einsetzte, die begleitet war von erheblichen wirtschaftlichen Problemen und dem zeitgleichen Aufschwung des Stadtrivalen BSC Süd 05.
1998 war der Konkurs nicht mehr zu vermeiden, und der FC Stahl trat die Nachfolge des BSV an. 2009 gelang den von einer großen Fanschar begleiteten Blau-Weißen (Schlachtruf: „Stahl! Feuer!“) die Rückkehr in die Brandenburg-Liga.

Dieser Artikel stammt aus dem "großen Buch der Deutschen Fußballvereine"
(Agon Sportverlag, ISBN: 3-89784-3622, 528 Seiten, Hardcover, 39,90 €)

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