In Düren bahnt sich eine Fusion zwischen Traditionsklub SG Düren 99 und dem 2010 aufgrund eines Insolvenzverfahrens aus der Mittelrheinliga zwangsabgestiegenen Gürzenicher FC (GFC) Düren an. Voraussetzung ist das positive Ende des im April 2010 eröffneten Insolvenzverfahren des GFC.
Die beiden Klubs wollen in naher Zukunft die Kräfte bündeln und dann auch die traditionsreiche Dürener Westkampfbahn an der Mariaweiler Straße für ihre Spiele nutzen. Mit Unterstützung von Sponsoren soll die dortige Tribüne ein neues Dach erhalten und die Umkleidekabinen renoviert werden. "Wir wollen, dass die Westkampfbahn wieder eine vernünftige Spielstätte für die Fußballer und die Zuschauer wird", erklärten mit Dr. Josef Schaefer und Henner Schmidt die Verantwortlichen der SG 99 bzw. des GFC gegenüber der "Aachener Zeitung".
Die Platzanlage des GFC wird perspektivisch dem Bau einer Bundesstraße weichen müssen.
Zugleich wird noch immer der 15-Mio.-Euro schwere Neubau eines neuen Stadions in Düren diskutiert. SG 99-Sprecher Josef Schaefer verkündetet gegenüber der "AZ": "Spätestens am 31. Dezember muss geklärt sein, ob das Stadion kommt oder eine Fata Morgana bleibt. Wir können die Westkampfbahn nicht weiter verkommen lassen."
"In einem weiteren Schritt wird in nächster Zukunft ein Kooperationsvertrag, der schon ausgearbeitet ist, unterschrieben. In Kürze will Insolvenzverwalter Helmut Irmen sich auch zum aktuellen Verfahrensstand des insolventen Vereins äußern. Henner Schmidt ist jedenfalls optimistisch ob des Ausgangs des Verfahrens", heißt es in der "Aachener Zeitung". Anschließend sollen die Mitglieder auf beiden Seiten von der Notwendigkeit einer Fusion zur Stärkung des Dürener Fußballs überzeugt werden.
Nachstehend die Porträts über die beiden Dürener Fußballklubs aus meinem "großen Buch der deutschen Fußballvereine".
Düren 99 Karl-Heinz Schnellinger, Georg Stollenwerk, Harald „Toni“ Schumacher, Gert Engels – in Düren sind große Namen zum Fußball gekommen. Das Fußball-Aushängeschild der Industriestadt zwischen Köln und Aachen war über Jahrzehnte die SG Düren 99, die in den 1930er Jahren zum Stamm der Gauliga zählte und in den 1950er Jahren mit den Nationalspielern Stollenwerk und Schnellinger erfolgreich in der 2. Liga-West mitmischte. Anschließend waren die Rot-Schwarzen zumeist im Amateuroberhaus des Mittelrheins vertreten, wobei sie 1966 aus wirtschaftlichen Erwägungen auf die Teilnahme an der Aufstiegrunde zur Regionalliga verzichteten. 1974 erstmals für fünf Jahre aus der Drittklassigkeit verschwunden, rappelte sich der Traditionsverein Anfang der 1980er noch einmal auf und versuchte sich mit einem Starensemble um den Ex-Gladbacher Christian Kulik an einer Renaissance. Vergeblich: 1986 stiegen die 99er dauerhaft aus dem hochklassigen Leistungsfußball ab und durchlitten turbulente Tage, die den Klub mehrfach in seiner Existenz bedrohten. 2001 schluckte man den Stadtrivalen SpVgg Schwarz-Weiß, bei dem Harald „Toni“ Schumacher einst seine Laufbahn begonnen hatte. Dennoch steht Düren 99 heute ihm Schatten der erfolgreicheren Rivalen GFC 08 und FC 08 Niederau.
GFC Düren Seit dem Niedergang von Traditionsverein Düren 99 höchstklassiger Klub der Papier- und Textilstadt Düren, die als „Tor zur Nordeifel“ bezeichnet wird. Die Schwarz-Gelben aus dem Vorort Gürzenich verdingten sich zwischen 2002 und 2007 in der Oberliga Nordrhein, wobei ihre Auftritte in der Sportanlage Papiermühle selten größere Kulissen anlockten. Neben den Fußballern schreibt vor allem die Volleyballabteilung des GFC Schlagzeilen. 2004 stellte man sogar zwei Olympiateilnehmer.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen