Das am 2. Juli 2010 beantragte Insolvenzverfahren des Nordost-Oberligaabsteigers 1. FC 03 Gera hat nach Auskunft des langjährigen Vereinsvorsitzenden Harthaus ein gütiges Ende genommen. "Wir haben uns mit unseren Gläubigern einigen können", verkündete Harthaus am 2. November gegenüber der "Thüringerischen Landeszeitung", "dass sie ihren Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zurücknehmen". Das habe auch der Verein getan, "was nun noch fehlt, ist der Beschluss des Amtsgerichtes Gera".
Der Klub war nach seinem tragischen Abstieg aus der Oberliga im Sommer 2010 - Gera setzte sich zwar in der Relegation gegen Lichtenrade durch, musste aber durch die Insolvenz von Tennis Borussia und den Rückzug von Hansa Rostock II dennoch absteigen - in eine finanzielle Schieflage geraten.
Als Gründe für das am 2. Juli 2010 beantragte Insolvenzverfahren wurden die zurückgehenden Sponsoreneinnahmen nach dem Abstieg sowie insgesamt schwache Zuschauerzahlen genannt. Der 1. FC 03 Gera spielte vor selten mehr als 150 Zuschauern.
Der Klub war 2003 durch den Zusammenschluss der Fußballabteilungen des TSV Gera-Zwötzen und des SV 1861 Liebschwitz gegründet worden. Man trat seinerzeit mit dem Vorhaben an, den Geraer Fußball wieder zu einer Marke in Thüringen zu machen. Zuvor hatte der 2003 insolvente SV Gera den Fußball in der Otto-Dix-Stadt dominiert.
2007 gelang den Schwarz-Gelben der Aufstieg in die Oberliga sowie der Gewinn des Thüringenpokals. 2009/10 lief es von Beginn an weder sportlich noch wirtschaftlich im Sinne der Schwarz-Gelben, die schließlich auf dem Relegationsplatz landeten - mit erwähntem tragischen Ausgang.
Rund 120.000 Euro wurden seit Sommer 2010 von Sponsoren, über die Aktion "500 x 200 Euro für den 1. FC Gera 03" und durch Gönner gesammelt. Nach der Rücknahme des Insolvenzverfahrens können der 70jährige Vorstandschef Peter Harthaus, Versicherungsvertreter Theodor Jakobi sowie Rechtsanwalt Thomas Witt nun aufatmen. Sportlich läuft es bei dem Absteiger glänzend. In der Verbandsliga führen die Geraer nach dem wochenendlichen 6:0 über Leinefeld die Tabelle an, und im Thüringenpokal trifft man im Viertelfinale auf Regionalligist ZFC Meuselwitz. Ob der Klub im Falle der sportlichen Qualifikation in die Oberliga zurückkehren würde, ist gegenwärtig offen.
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